Horne

[561] Horne (spr. horn), Richard Henry (welchen Namen er später durch Hengist ersetzt hat), engl. Dichter und Essayist, geb. 1803 in Edmonton (Middlesex), gest. 13. März 1884, wurde auf der Kriegsschule in Sandhurst gebildet, trat in die mexikanische Flotte ein und machte den Krieg gegen Spanien mit. Nach England zurückgekehrt, widmete er sich der Literatur, veröffentlichte eine Satire auf König Wilhelm IV. und die Gegner der Reform u. d. T.: »Spirit of peers and people« (1834) und schrieb Tragödien: »Cosmo de Medici« (1837), »The death of Marlowe« (1838), »Gregory Vll.« (1840), das Mirakelspiel »Judas Iscariot« (1848) und »Alargis« (1856), in denen er den klassischen Dramatikern nacheiferte. Von seinen zahlreichen übrigen Schriften sind hervorzuheben die »History of Napoleon« (1841, 2 Bde.) und das epische Gedicht »Orion« (1843, 10. Aufl. 1874), sein bedeutendstes Werk, sowie die Tragödien: »Laura Dibalzo« (1880), »Bible tragedies. John the Baptist, etc.« (1881) und »King Nihil's round table« (1881). 1852 ging H. mit Howitt u. a. nach Australien, wo er zum Kommissar der Goldeskorte zu Melbourne ernannt wurde, kehrte aber nach einigen Jahren nach England zurück. Die von Elisabeth Browning an ihn gerichteten Briefe gab T. Mayer heraus (1876, 2 Bde.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 9. Leipzig 1907, S. 561.
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