Magnetischer Hammer

[90] Magnetischer Hammer (Wagnerscher Hammer), eine Vorrichtung, die den Strom einer galvanischen Batterie schnell hintereinander unterbricht und wieder schließt. Der Strom geht vom galvanischen Element zur Klemmschraube a (s. Abbildung), durch einen Metallstreifen zur Messingsäule b, durch die Platinspitze c auf ein kleines Platinblech, das auf die Messingfeder p gelötet ist, und von hier in die Messingsäule d, von der ein Draht nach der Hauptrolle führt; nachdem er diese durchlaufen, kehrt er über e zurück, umkreist die Drahtwindungen des Elektromagnets M und fließt über f nach dem negativen Pol des galvanischen Elements.

Magnerscher Hammer.
Magnerscher Hammer.

Sobald aber der Strom durch die Windungen des Elektromagnets fließt, wird dieser magnetisch, zieht den auf der Messingfeder o o befestigten eisernen Anker n an und bewirkt durch Herabbiegen der Feder eine Unterbrechung des Stromes bei der Platinspitze c. Infolgedessen erlischt der Magnetismus der Eisenkerne des Elektromagnets M, die Feder o o schnellt wieder zurück, stellt die Schließung bei c wieder her, worauf sich das nämliche Spiel unter raschen Schwingungen der Feder wiederholt. Man versteht unter magnetischem Hammer auch einen Elektromotor, dessen vertikal stehende, vom elektrischen Strom durchflossene Drahtspule einen unter ihr befindlichen Eisenkern in sich hineinzieht und beim Öffnen des Stromes fallen läßt. Durch entsprechendes Abschwächen des Stromes kann man den Eisenkern beliebig langsam fallen lassen.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 90.
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