Hammer [4]

[913] Hammer, 1) Kili an, um Mitte des 17. Jahrh. Organist zu Vohenstrauß, that zu den ursprünglich gebräuchlichen sechs Solmisationssylben die siebente (si) hinzu; daher Hammers Sylben (Voces Hammerianae). 2) s. Hammer-Purgstall; 3) Julius, geb. 7. Juni 1810 in Dresden, studirte seit 1831 in Leipzig neben der Jurisprudenz vorzüglich Philosophie, Ästhetik, Cultur- u. Literaturgeschichte; kehrte 1834 nach Dresden zurück u. beschäftigte sich hier mit klassischen u. dramaturgischen Studien; 1837–45 privatisirte er in Leipzig, wesentlich an journalistischen Arbeiten betheiligt; seit 1845 lebt er wieder in seiner Vaterstadt Dresden; hier hat er, neben einer anerkannten wissenschaftlichen u. dichterischen Thätigkeit, sich seit 1847 öfter als dramatischer Vorleser gezeigt u. leitet seit 1851 das Feuilleton zur Sächsischen Constitutionellen Zeitung, so wie auch auf seine Anregung die Schillerstiftung (1855) in Dresden gegründet wurde. Er schr. das Lustspiel: Das seltsame Frühstück (1834), u. das Schauspiel: Die Brüder (1856); im Fache der Erzählung die Novellen: Adelig u. Bürgerlich, Lpz. 1837; Leben u. Traum, ebd. 1839; Stadt- u. Landgeschichten, Altenb. 1844, 2 Bde., 2. Aufl. 1854; den Roman: Einkehr u. Umkehr, Lpz. 1856, 2 Thle.; die Gedichtsammlungen: Schau um Dich u. schau in Dich, ebd. 1851, 5. Aufl. 1855; Zu allen guten Stunden, ebd. 1854; außerdem auch die sociale Schrift: Die Familie u. ihr Einfluß auf die Gesellschaft, Dresd. 1851.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 913.
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