Mallet-du-Pan

[183] Mallet-du-Pan (spr. mallä-dü-pāng), Jacques. franz. Publizist, geb. 1749 in Celigny am Genfer See, gest. 10. Mai 1800 in Richmond, Sohn eines protestantischen Geistlichen, war eine Zeitlang in Kassel Professor der französischen Literatur, wandte sich aber bald nach London, Genf und Paris, wo er überall journalistisch tätig war. 1788 übernahm er die Redaktion des politischen Teiles des »Mercure de France«. Während der Revolution vertrat sein Blatt die Sache des Königs in gemäßigt konstitutionellem Sinn. Im Mai 1792 ging M. im Auftrag Ludwigs XVI. nach Frankfurt, um die deutschen Fürsten um eine Intervention in Frankreich zu ersuchen und zugleich gegen die absolutistischen Umtriebe der Emigranten zu warnen. Nachdem sein Journal verboten worden, ging er nach Bern, wo er den liberalen Bruchteil der Emigration vertrat und das Direktorium und Bonaparte angriff. Deshalb 1797 aus Bern verwiesen, begab er sich nach London, wo er den »Mercure britannique« gründete. Hauptschriften: »Du principe des factions« (1791); »Considérations sur la Révolution de France« (Lond. 1793) und »Correspondance politique« (Hamb. 1796). Letztere und »Mémoires« gab Sayous (Par. 1851, 2 Bde.) neu heraus. Vgl. Vallette, M. et la Révolution française (Genf 1894); F. Descostes, M. á Berne et à Londres (Tours 1897); B. Mallet, Mai let du Pan and the French revolution (Lond. 1902).[183]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 183-184.
Lizenz:
Faksimiles:
183 | 184
Kategorien: