Maria-Theresiopel

[293] Maria-Theresiopel (magyar. Szabadka, spr. ßá-), königliche Freistadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Bács-Bodrog, in reicher Getreidegegend zwischen Donau und Theiß, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Budapest-Semlin, Großwardein-Essek, M.-Baja und M.-Zenta-Neusatz, ist nach Szegedin die volkreichste Stadt des Alföld, hat mehrere Kirchen (darunter die Hauptkirche St. Theresia und eine griechisch-orientalische Kirche), regelmäßige, breite Straßen, viele öffentliche und private Prachtbauten (Justizpalast, Präparandie, Theater, Rathaus, Sparkasse, neues staatliches Findelhaus etc.), eine große Kaserne und (1901) 82,122 magyarische und serbische (meist römisch-kath.) Einwohner, die sich hauptsächlich mit Ackerbau und Viehzucht beschäftigen und deshalb auch zum Teil auf den zur Stadt gehörigen Pußten (1980 qkm) wohnen. M. hat auch hervorragenden Obst-, Wein- und Tabakbau, Weberei, bedeutenden Handel mit Vieh (besonders Pferden), Häuten, Wolle etc., ein Obergymnasium, eine Staats-Lehrerinnenpräparandie, eine Musikschule, eine Industrieschule, einen Park und ist Sitz eines Gerichtshofs. In der Nähe (7 km) liegt östlich der fischreiche See und das Bad Palics (s. d.), mit dem M. durch eine elektrische Bahn verbunden ist.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 13. Leipzig 1908, S. 293.
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