Norĭcum

[780] Norĭcum, röm. Provinz zwischen Rätien und Pannonien, umfaßte das jetzige Ober- und Niederösterreich südlich der Donau, den größten Teil von Steiermark, Kärnten und Teile von Salzburg. Die im 4. Jahrh. v. Chr. eingewanderten keltischen Noriker (Taurisker) lebten lange unter eignen Königen, die in Noreja (s. d.) residierten, und standen mit den Römern, denen sie besonders Eisen und Waffen verkauften, in Handelsverbindung. Ein Raubzug norischer Truppen nach dem römischen Istrien führte 16 v. Chr. zur Eroberung Noricums. Es wurden mehrere Militärstraßen durch das Land geführt, drei Flottillen auf der Donau stationiert und viele Kolonien gegründet. Namhafte Städte der Provinz waren: Boiodurum (Innstadt bei Passau), Lauriacum (Lorch bei Enns), Ovilava (Wels), Iuvavum (Salzburg), Bedaium (Chieming am Chiemsee), Virunum (bei Klagenfurt) und Celeia (Cilli). S. Karte »Germanien«. Vgl. Jung, Römer und Romanen in den Donauländern (2. Aufl., Innsbr. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 780.
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