Pöppelmann

[157] Pöppelmann, 1) Daniel, Architekt, geb. 1662 in Dresden, gest. daselbst 17. Jan. 1736, wurde 1705 Landbaumeister, besuchte 1710 Rom und Neapel und 1715 Paris und wurde 1718 Oberlandbaumeister. In dieser Stellung entfaltete er eine umfangreiche Bautätigkeit, der Dresden die glänzendsten und phantasievollsten Schöpfungen der Rokokozeit verdankt. Er erbaute um 1710 das Taschenberg-Palais, begann 1711 den Zwinger (s. Tafel »Architektur XII«, Fig. 4), führte 1722 den Umbau der Moritzburg und 1727–1731 die Umgestaltung der Elbbrücke aus und begann den Bau des Holländischen Palais, das später von De Bodt zum Japanischen umgestaltet wurde.

2) Peter, Bildhauer, geb. 24. April 1866 in Harsewinkel (Westfalen), war ursprünglich nur ausführender Bildhauer in Marmor, Stein und Holz, machte sich in seinem 27. Lebensjahre selbständig und bildete sich ohne Lehrer und Akademie weiter. Von seinen größern Werken, unter denen sich auch Grab-, Altar- und Portalstatuen befinden, gelangte der Frühling (1897) in die Eschebach-Galerie zu Dresden (Modell im dortigen Albertinum), Mutter und Kind (1899) in Leipziger Privatbesitz. Sehr reizvoll in der Bewegung und den Umrissen und sein durchgebildet sind seine kleinern Bronzen, so der Reigen (1900) in der Berliner Nationalgalerie, Badende (1898) und Kindergruppe (1904) im Dresdener Albertinum, das auch zwei Büsten von ihm besitzt. P. lebt in Dresden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 157.
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