Prince-Smith

[349] Prince-Smith (spr. prinß-), John, deutscher Volkswirt, geb. 20. Jan. 1809 in London, gest. 3. Febr. 1874 in Berlin, kam früh mit seinem Vater, der zum Gouverneur in Britisch-Guayana ernannt wurde, über See; 1820 nach England zurückgekehrt, verlor er bald den Vater und kam durch Schicksalsschläge um sein Vermögen. 1831 erhielt er in Elbing die Stelle eines Lehrers der englischen Sprache, gab diese aber 1840 auf und siedelte 1846 nach Berlin über, wo er durch eine reiche Heirat eine unabhängige Stellung gewann. Hier wurde er der Begründer und geistige Führer der deutschen Freihandelspartei, deren Ideen er in einer großen Zahl von Zeitungsartikeln und kleinen Flugschriften förderte. Es ist wohl kein deutscher Volkswirt weiter als er in dem Bestreben gegangen, die Einmischung des Staates in wirtschaftliche Verhältnisse zu bekämpfen. Besondere Tätigkeit entfaltete P. im Vereinswesen, so nach 1846 im Berliner Freihandelsverein, dann lange Zeit als Vorsitzender der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft, später als Vorsitzender der ständigen Deputation des volkswirtschaftlichen Kongresses. 1861–66 gehörte er dem preußischen Abgeordnetenhaus und 1871–73 dem deutschen Reichstag an. Seine »Gesammelten Schriften« wurden von K. Braun und O. Wolff herausgegeben (Berl. 1877–80, 3 Bde., mit Biographie von Wolff).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 349.
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