Pulpe

[443] Pulpe (aus dem griech. Wort Polypus, »Vielfuß«, Octopus Lam., »Achtfuß«), Gattung der Tintenschnecken, deren Arten um den Mund herum einen Kreis von acht muskulösen Armen besitzen, mit denen die Tiere kräftige Bewegungen ausführen. An den Armen stehen je zwei Reihen großer Saugnäpfe, die zum Festhalten der Beute, aber auch zum Anklammern an Steine etc. dienen. Die Nahrung besteht aus Krabben und Fischen. O. vulgaris Lam. (s. Tafel »Aquarium I«, Fig. 15) wird etwa 50 cm hoch und 25 kg schwer, und ein ausgestreckter Arm kann über 1 m lang sein. Seinem weichen Körper zuliebe verbirgt sich der P. hinter Felsen und ahmt deren Farbe nach. Gereizt, wechselt er die Farbe durch rasches Zusammenziehen und Ausdehnen der Chromatophoren (s. d.) fast augenblicklich von einem hellen Grau zu tiefem Braun und treibt die Haut zu Höckern und Hörnern auf, so daß er ganz anders aussieht als während der Ruhe. An den Küsten des Mittelmeers wird er mit einem Köder gefangen und gegessen. Vgl. Kraken.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 443.
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