Ratzinger

[622] Ratzinger, Georg, deutscher Politiker, geb. 3. April 1844 zu Rickering bei Deggendorf in Bayern, gest. 3. Dez. 1899 in München, studierte katholische Theologie, war teils als Redakteur in München und Würzburg, teils in der Seelsorge als Kaplan, zuletzt als Pfarrer in Günzelhofen tätig und lebte seit 1888 als Schriftsteller in München. 1893 in den bayrischen Landtag, 1898 in den Reichstag gewählt, wandte er sich, ursprünglich ultramontan, der Sozialpolitik zu, vertrat agrarische Anschauungen und wurde Mitglied des süddeutschen Bauernbundes. Er schrieb: »Geschichte der kirchlichen Armenpflege« (Freib. 1868, 2. Aufl. 1884); »Die Volkswirtschaft in ihren sittlichen Grundlagen« (das. 1881, 2. Aufl. 1895); »Die Erhaltung des Bauernstandes« (das. 1883); »Das Konzil und die deutsche Wissenschaft« (Mainz 1871); »Forschungen zur bayrischen Geschichte« (Kempten 1898) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 622.
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