Salzsee, der Große

[508] Salzsee, der Große (Great Salt Lake), See im nordwestlichen Teil des nordamerikan. Staates Utah, an seinem Südostende 20 km von Salt Lake City entfernt, 1276 m ü. M., 128 km lang, 48 km breit, zu einem großen Teil kaum 1 m, stellenweise 13, durchschnittlich 4 m tief und (1869) 5640 qkm groß. In der Quartärzeit von viel größerer Ausdehnung (wohl 51,000 qkm, seine alten Strandlinien sind in einer Höhe von 296 m über dem jetzigen Seespiegel verfolgt worden), hatte dieser Lake Bonneville benannte See einen Abfluß nach dem Snake River im N. Er enthält 19,3 Proz. Kochsalz (Atlantischer Ozean 3,5, Totes Meer 24 Proz.), 1,5 Proz. Chlormagnesium, 0,9 Proz. Kaliumsulfat, 0,8 Proz. Gips und einige andre Salze. Unter den Strömen, die ihn von O. her speisen, sind hervorzuheben der 56 km lange Jordan aus dem Utahsee (s. d.), der Weber und der Bärenfluß. Im Frühjahr sind die durchweg flachen Ufer weithin überschwemmt, und der Wasserstand sowie die Ausdehnung unterliegt vielfachem starken Wechsel. Der See umschließt viele felsige Inseln, darunter die 19 km lange Antilope- und die Stanhope-Insel mit süßem Quellwasser, auf denen, wie auf einigen andern, Schafzucht getrieben wird. Der See enthält zwar keine Fische, wohl aber einige Arten von Insekten und Krustentieren; seine Ufer werden von Scharen von Wasservögeln aufgesucht. Garfield Beach und Saltair, beide mit der Bahn von Salt Lake City zu erreichen, haben gute Badeeinrichtungen. Zurzeit ist man im Begriff, eine 44 km lange Eisenbahnbrücke über den Großen Salzsee hinwegzulegen. Der G. S. wurde zuerst von Baron La Hontan (1689) erwähnt, 1843 von Fremont besucht, später durch H. Stansbury (1849–50) genauer untersucht. Vgl. Gilbert, History of Lake Bonneville. Report of U. S. Geological Survey (Washingt. 1882); Talmage, Great Salt Lake, present and past (Salt Lake City 1900).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 508.
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