Garfield

[334] Garfield (spr. -fĭld), James Abraham, Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, geb. 19. Nov. 1831 in Orange (Ohio), gest. 19. Sept. 1881 in Long-Branch, erhielt nur eine äußerst beschränkte Erziehung. Nachdem er einige Zeit als Tagelöhner sich ein mühsames Brot erworben, wurde er Kutscher und später Bootsmann. 1849 trat er in eine öffentliche Lehranstalt ein und studierte mit solchem Eifer und Erfolg, daß er 1850 als Lehrer an einer Bezirksschule wirken konnte. 1854–56 besuchte er das William's College. 1857 ward er Sprachlehrer an dem Institut zu Hiram (Ohio) und 1858 dessen Präsident; gleichzeitig ließ er sich als Advokat nieder und wurde zum Mitglied des Senats von Ohio erwählt. Bei Beginn des Bürgerkrieges 1861 warb er als begeisterter Anhänger der Union das 42. Regiment der Ohio-Freiwilligen an und kämpfte mit Glück in Ostkentucky. Am Tage des Sieges von Prestonburgh, 11. Jan. 1862, wurde er Brigadegeneral, nach der Schlacht bei Shiloh (16. April) Stabschef des Generals Rosecrans und nach der Schlacht von Chickamauga (19. Sept. 1863) Generalmajor. Im Oktober 1862 wurde er zum Mitglied des Kongresses ernannt und schloß sich der republikanischen Partei an. Auf dem republikanischen Kongreß für die Präsidentenwahl im Juni 1880 vertrat er die Kandidatur Shermans, ward aber, als weder dieser noch Grant die Majorität erlangen konnten, im 36. Wahlgang 8. Juni selbst als republikanischer Kandidat proklamiert. Nachdem er im Dezember 1880 gewählt worden, trat er 4. März 1881 sein Amt an, ernstlich gewillt, der Korruption in seiner Partei entgegenzutreten. Ehe er jedoch etwas erreicht hatte, ward er von einem abgewiesenen Stellenjäger, Charles Guiteau, 2. Juli auf dem Bahnhof in Washington angefallen und durch zwei Schüsse schwer verwundet, an deren Folgen er starb. Garfields literarischer Nachlaß erschien in Boston 1883 in 2 Bänden; mehrere Denkmäler wurden ihm errichtet. Vgl. Mason, Life and public services of James A. G. (Lond. 1881); Ridpath, Life and work of J. A. G. (Cincinnati 1881); Thayer, I. Garfields Leben (deutsch, Gotha 1882); F. E. Browne, Life of J. A. G. (Boston 1884); Fuller, Reminiscences of J. A. G. (Cincinnati 1887); Stoddard, Lives of Hayes, G. and Arthur (New York 1889).[334]

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7. Leipzig 1907, S. 334-335.
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