Stricker, Salomon

[120] Stricker, Salomon, Mediziner, geb. 1834 zu Waag-Neustadtl in Ungarn, gest. 2. April 1898 in Wien, studierte daselbst, arbeitete 1855–58 im Laboratorium von Brücke, wurde 1859 Sekundärarzt am Allgemeinen Krankenhaus, habilitierte sich 1862 als Privatdozent für Embryologie, wurde 1863 Assistent von Brücke, 1866 Adjunkt für experimentelle Forschung an der Klinik von Oppolzer, 1868 Professor der experimentellen Pathologie und Vorsteher des für ihn gegründeten Instituts. S. lieferte Untersuchungen über die Entwickelung von Bufo cinereus, über die Diapedesis der roten Blutkörperchen und die Kontraktilität der Gefäßwände, die Histologie der Cornea, die Mechanik der Drüsensekretion etc. Er führte die mikroskopische Demonstration mittels des Projektionsapparates in die Pathologie ein und machte zuerst Gewebe durch Härten und Einbetten in Gummi oder Wachs für feine Schnitte aus freier Hand geeignet. Er gab das »Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Tiere« (Leipz. 1868–70, 2 Bde.) heraus und schrieb: »Vorlesungen über allgemeine und experimentelle Pathologie« (Wien 1877–83, 3 Bde.); »Neuroelektrische Studien« (das. 1883); »Allgemeine Pathologie der Infektionskrankheiten« (das. 1886); »Skizzen aus der Lehranstalt für experimentelle Pathologie in Wien« (das. 1892); »Studien zur Cholerafrage« (das. 1893); »Über strömende Elektrizität« (das. 1894); »Studien über das Bewußtsein« (das. 1879); »Studien über die Sprachvorstellungen« (das. 1880); »Das Zuckungsgesetz« (das. 1881); »Studien über Bewegungsvorstellungen« (das. 1882) und »über die Assoziation der Vorstellungen« (das. 1883); »Physiologie des Rechts« (das. 1884); »Über die wahren Ursachen« (das. 1887).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 120.
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