Thudichum

[508] Thudichum, Friedrich Wolfgang Karl von, Rechtslehrer, geb. 18. Nov. 1831 in Büdingen, war zuerst im Justiz- und Verwaltungsdienst tätig und habilitierte sich 1858 in Gießen als Privatdozent. 1862 folgte er einem Ruf als außerordentlicher Professor der Rechte nach Tübingen, wo er 1870 zum ordentlichen Professor ernannt ward. 1901 trat er in den Ruhestand. Er schrieb: »Die Gau- und Markverfassung in Deutschland« (Gieß. 1860); »Der altdeutsche Staat« (das. 1862); »Rechtsgeschichte der Wetterau« (Tübing. 1867–85, 2 Bde.); »Das Verfassungsrecht des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Zollvereins« (das. 1869–70, 2 Abtlgn.); »Verfassungsgeschichte Schleswig-Holsteins von 1806 bis 1852« (Kiel 1871); »Deutsches Kirchenrecht des 19. Jahrhunderts« (Leipz. 1876–78, 2 Bde.); »Bismarcks parlamentarische Kämpfe und Siege« (Stuttg. 1887–90, 2 Tle.); »Femgericht und Inquisition« (Gieß. 1889); »Geschichte des deutschen Privatrechts« (Stuttg. 1894); »Sala, Sale-Gau, Lex Salica« (Tüb. 1895); »Geschichte des Geschlechtes T.« (1. Teil, das. 1893); »Promachiavell« (Stuttg. 1897); »Die Einführung der Reformation und die Religionsfrieden von 1552,1555 und 1646« (Tübing. 1896) sowie Aufsätze in den von ihm seit 1906 herausgegebenen »Tübinger Studien für schwäbische und deutsche Rechtsgeschichte«. Auf theologisch-kritischem Gebiete veröffentlichte er: »Kirchliche Fälschungen« (1. Teil: Stuttgart, dann Berl. 1898–1900; 2. Teil: Leipz. 1906); »Die wahre Lehre Jesu« (Leipz. 1901); »Gegen Orden und Klöster« (das. 1903); »Papsttum und Reformation im Mittelalter, 1143–1517« (das. 1903); »Die deutsche Reformation 1517–1537« (das. 1907, Bd. 1).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 508.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika