Upsala

[949] Upsala, Hauptstadt des gleichnamigen schwed. Läns (s. oben), in einer fruchtbaren Ebene an der Fyriså, die in den Mälarsee mündet, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Stockholm-Auge und der Eisenbahnen U.-Gefle und U.-Lenna, hat ein Schloß und 2 Kirchen (darunter die 1260–1435 erbaute Domkirche mit den Grabmälern mehrerer Könige, Linnés u. a., die größte und schönste Kirche Schwedens, 1702 teilweise niedergebrannt, 1883–93 restauriert), eine 1477 gestiftete Universität mit neuem Universitätsgebäude (1877–1886) und der größten Bibliothek Schwedens (über 250,000 Bände und 7000 Manuskripte, darunter der Codex argenteus des Ulfilas) und andern wissenschaftlichen Sammlungen, Botanischem Garten (mit der Statue Linnés), Sternwarte etc. (1906 mit 1675 Studierenden). Die Einwohnerzahl beträgt (1905) 24,339. Außer einigen chemischen Fabriken gibt es drei Mühlen, Brauereien, Ziegeleien etc. U. ist Sitz eines Erzbischofs, eines Konsistoriums und des Landeshauptmanns. Die ziemlich einförmige Umgegend, Fyrisvall genannt, ist der klassische Boden der ältesten Geschichte Schwedens. Hier verlor 983 Styrbjörn der Starke Schlacht und Leben, und 4 km entfernt, an der Bahn U.-Gefle, liegt das alte (Gamla-) U., jetzt ein Bauerndorf, in dessen Nähe die drei großen Königshügel und viele kleinere Grabhügel sich befinden; etwa 10 km von U. entfernt die Morawiese (s. d.). Unweit das Gut Hammarby, der ehemalige Wohnsitz Linnés.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 949.
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