Vich

[135] Vich (spr. wik, Vique), Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Barcelona, 485 m ü. M., am Gurri (Zufluß des Ter) und an der Eisenbahn Barcelona-San Juan de las Abadesas gelegen, Bischofssitz, hat Reste der alten Stadtmauer, eine 1803 umgebaute Kathedrale (von 1040) mit schönem Kreuzgang (14. Jahrh.), herrlichem Altar aus Marmor und Grabdenkmal des in V. gebornen Philosophen Balmes, ein bischöfliches Museum, eine schöne Promenade (Rambla), Baumwollspinnereien, Fabriken für Leinwand, Handschuhe und Wurstwaren und (1900) 11,628 Einw. – Die Stadt hieß als Hauptort der Ausetaner bei den Römern Ausa, später als westgotischer Bischofssitz Ausonia. Sie ward 713 von den Arabern zerstört, 798 von den Franken der spanischen Mark wieder erbaut als Festung, um welche die neue Stadt, Vicus Ausoniensis (Vic d'Osona), entstand, die im Mittelalter mit der Umgegend eine eigne Grafschaft bildete. Hier siegte 20. Febr. 1810 Augereau über die Spanier unter O'Donnell.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 135.
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