Waßmannsdorf

[427] Waßmannsdorf, Karl Wilhelm Friedrich, verdienter Turnschriftsteller, geb. 24. April 1821 in Berlin, gest. 6. Aug. 1906 in Heidelberg, war in Berlin im Turnen Schüler Eiselens und Lübecks, nach philologischen Studien 1845 neben Spieß Lehrer in Basel, 1847 Turnlehrer in Heidelberg. W. hat besonderes Verdienst um die Reinigung der Turnkunstsprache und die Erforschung der ältern Geschichte der Leibesübungen. Er schrieb, abgesehen von zahlreichen turngeschichtlichen Aufsätzen in der »Deutschen Turnzeitung«, in Kloss' und Biers »Neuen Jahrbüchern« etc.: »Zur Würdigung der Spießschen Turnlehre« (Basel 1845); »Vorschläge zur Einheit in der Kunstsprache des deutschen Turnens« (Berl. 1861); »Die Ordnungsübungen des deutschen Schulturnens« (Frankf. 1868); »Die Turnübungen in den Philanthropinen« (Heidelb. 1870); »Joh. Christ. Guts Muths« (das. 1884); »Kleine Schriften« (Leipz. 1895). Aus dem Nachlaß von Ad. Spieß gab er heraus: »Reigen und Liederreigen für das Schulturnen« (Frankf. 1869) und veröffentlichte mehrere ältere Werke über die Fechtkunst und Ringerkunst (s. Ringen). Ein Verzeichnis seiner Schriften in Eulers »Enzyklopädischem Handbuch des Turnwesens«.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 427.
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