Aberglaube

[31] Aberglaube, eine Verirrung des Verstandes, vermöge welcher der Mensch einen, den Gesetzen der Natur u. den Ergebnissen der Erfahrung widersprechenden Zusammenhang zwischen Ursache u. Wirkung für wahr annimmt, daher Erfolge von natürlichen Ereignissen erwartet od. denselben Ursachen unterlegt, welche dieselben nicht haben können. Es lassen sich aber keine festen Grenzen für den Begriff A. finden, da der Mensch über die ursächlichen Verhältnisse so vieler ihn umgebenden Dinge noch nicht klar ist. Aus dem hellern od. dunklern Gefühl dieses Nichtwissens, für welches man Ersatz in Gebilden der Phantasie sucht, erklärt es sich auch wohl, daß so wenig Menschen völlig frei vom A. sind. Einzelne Gegenstände des A-s, wie Gespenst, Wärwolf, Hexerei, Zauberei, Astrologie, s.d.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 31.
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