Aldobrandini

[282] Aldobrandini, berühmte adelige, später durch Papst Clemens VIII., der selbst ein A. war, gefürstete Familie zu Rom. Berühmt 1) Sylvester, geb. 1499 zu Florenz, Rechtsgelehrter u. Professor der Institutionen zu Pisa, 1530 als Gegner der Medici verbannt, von Paul III. nach Rom berufen u. zum Advocaten der apostolischen Kammer ernannt, starb hier 1558. Er schrieb u. a.: Commentar in lib. I. instit., Iustin. Er hatte 5 Söhne: 2) Giov., war Auditor Rotae u. Cardinal; auch juristischer Schriftsteller; 3) Pietro, wurde des Vaters Nachfolger als Advocat der apostolischen Kammer; 4) Thomas, Secretär des Papstes Paul V., starb jung; übersetzte den Diogenes Laertios ins Lat., herausgegeben 1594; 5) Ippolito, wurde als Clemens VIII. (s.d.) Papst; 6) Pietro, Sohn von A. 3), geb. 1571 zu Rom, wurde 1593 Cardinal, ging als Legat nach Frankreich u. vermittelte 1601 den Lyoner Frieden; er hatte unter Clemens VIII. großen Einfluß auf die Regierung, wurde unter Paul V. Erzbischof von Ravenna u. st. 1621 in Rom; schr.: De perfecto principe, Par. 1600, Frankf. 1603; 7) Giov. Francesco, Sohn des 5. Sohnes von A. 1), geb. 1546, Castellan der Engelsburg, Gouverneur v. Borgo u. päpstlicher General, von seinem Oheim Clemens VIII. in den Fürstenstand erhoben, führte 1594 u. 1601 dem Kaiser ein Hülfsheer nach Ungarn gegen die Türken zu u. st. 1601 zu Warasdin. Seine Tochter Margaretha heirathete den Herzog Ranuccio I. von Parma. Der Letzte des Stammes war 8) Giov. Georgio, Fürst von Rossano, mit dessen Tochter Octavia 1681 das Geschlecht ausstarb.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 282.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika