Alëutische Inseln

[289] Alëutische Inseln (Ale-u-ten), gegen 100 meist kleine Inseln, im nördlichen Eismeere, zwischen Kamtschatka u. der Halbinsel Alaschka, 480 QM. haltend, vielleicht Überreste eines untergegangenen Landes, welches Asien mit Amerika verband, felsig u. vulkanisch, daher Erdbeben nicht selten; Kartoffeln u. Rüben gedeihen gut, Getreidebau gelingt nicht; Hausthiere kommen hier nicht fort. Die Einwohner (4–6000) sind meist Heiden u. gehören zum Stamme der Eskimos (zum Theil Promüschleniken, d.i. verwegene od. verbrecherische Russen, Pelzjäger, durch Mangel, Branntwein u. Blattern sehr vermindert), welche in Erdhöhlen von 60–80 Fuß Länge wohnen, gutmüthig sind u. sich ihre durchlöcherten Ohren, Nasen, Lippen, mit durchgesteckten Knochen, u. diese wieder mit Glasperlen zieren, künstliches Geräth, Boote u. dergl. fertigen, den Russen unterthan sind u. Tribut an Pelzen geben. Die Jagd der Pelzthiere (farbige Füchse, Bären, Biber, Meerottern, wegen häufiger Nachstellung ziemlich ausgerottet, wilde Rennthiere, Seehunde, Seelöwen, Wölfe), Fischerei u. Vogelfang ist ergiebig. Von Pflanzen bringen die A. nur hartes Gras, Moos u. krüppelhafte Bäume; von Mineralien Steinkohlen in mächtigen Lagern, Kupfer, Eisen, Graphit, Serpentin, edle Granaten etc. Eintheilung: entferntere (Fuchs- od. Kawalangs-), mittlere (Negho od. Andreanowsche), nähere (Aleuten od. Sasingnan-Inseln). Alle sind erst seit 1728 entdeckt. Die größte ist Kodiak.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 289.
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