Barchent

[320] Barchent (Barchet, franz. Futaines, ital. Fustagno, engl. Fustian od. Dimitty), geköpertes, dichtes, baumwollenes, auf der einen Seite rauhes Zeug, entweder ganz aus Baumwolle, od. die Kette aus leinenem u. der Einschuß aus baumwollenem Garn gefertigt. Es gibt einfachen u. doppelten, glatten, breiten, schmalen, weißen u. buntgestreiften, grauen, schwarzen, gegitterten B. Man unterscheidet: a) Bett- (Bühren-) B., dicht, zu Bettindellen, auf dem Stuhle dicht geschlagen, die Kette eng geschoren, mit 3 Schäften. gewebt, meist 11/4 Leipziger Ellen breit; beste Sorte der Bautzener B. (Federleinwand), aus gebleichtem Garn, blau od. roth gestreift, mit 4 Schäften gewebt; b) Futter-B., mit 4 Schäften gewebt, roh, gebleicht od. schwarz gefärbt; c) Kittel- (Kleider-, Pelz-) B. 3/57/4 breit, meist ganz aus Baumwolle, der englische ist zuweilen mit Kameelgarn gemischt. Die feinsten B. von verschiedener Breite, Farbe u. Güte sind die Augsburger, andere webt man in mehreren Gegenden Deutschlands, Italiens, Englands u. Frankreichs auf dem Barchentfluhl, einem dem einfachen Leinweberstuhl ganz ähnlichen Stuhl, nur mit Vorrichtung zu 3 od. 4 Schäften; die Weber heißen Barchentweber (sonst Schwabenweber, weil der B. bes. aus Schwaben kam) u. gehören zu den Leinwebern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 320.
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