Basilianer [2]

[374] Basilianer u. Basilianerinnen, Mönche u. Klosterfrauen nach der i. J. 362 gegebenen Regel des St. Basilius, anfänglich nur in Pontus, dann über Sicilien, Spanien, Italien, bis Deutschland u. Sarmatien sich verbreitend, wissenschaftliches Streben mit Handarbeit verbindend u. schwarzgekleidet, beinahe wie die Benedictiner. Die Trennung der Griechischen von der Römisch-katholischen Kirche brachte auch eine große Spaltung in diesem Orden hervor, indem die Mehrzahl der. B. im Orient, in Griechenland, Rußland etc. der Griechischen Kirche sich zuwandte u. noch jetzt den blühenden u. lebenvollen Keim des griechischen Mönchsthums bildet; während der kleinere Theil, der römischen Lehre mit griechischem Ritus huldigend, unter einem Generalabt in die Provinzen Roms, Calabriens, Siciliens, Spaniens, Deutschlands, Polens sich theilte u. in Spanien eine Reformation erlebte, indem ein Theil der dortigen Klöster unter Matteo de la Fuente 1557 zu Tardon strengeren Satzungen sich zuwendete u. namentlich durch Handarbeit sich nährte (Reformirte B., Tardoniten). Jüngere Mönchsorden verdrängten nach u. nach die B. u. B-innen fast überall, nur in Sicilien, einigen polnischen u. neapolitanischen Klöstern bestehen sie noch. Die B-innen folgten allen Bewegungen u. Schicksalen ihrer Regelbrüder der Griechischen u. Römischen Kirche, sind in jener zahlreich, in dieser auf Sicilien beschränkt, wo ihr Hauptkloster zu Messina den griechischen Ritus beibehalten durfte.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 374.
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