Bast [1]

[387] Bast, 1) (lat. Liber), die faserige Unterlage der Rinde eines Pflanzenstängels, bes. deutlich an Baumstämmen, als ein eignes Gebild zwischen Rinde u. Holz (Splint), meist weißlich, besteht aus neben einander gelegenen Saftröhren, die sich da von einander entfernen, wo die horizontallaufenden Rindenzellen nach den innern Theilen des Stängels zu sich fortsetzen, wodurch er ein faseriges, bisweilen netz- od. maschenartiges Ansehn bekommt. Er vermittelt das Auf- u. Absteigen der Säfte; besteht aus mehreren, z.B. bei der Linde aus 12 Lagen. Flachs, Hanf u. Nesseltuchstoff sind B. Da der B. der Fäulniß länger widersteht, so wird er, bes. der von Linden, zu verschiedenartigem Bastgeflecht, Seilen, Decken, Matten etc., auch zu Tüchern (s. Bast) verarbeitet; 2) der weibliche Hanf; 3) die Haut der Menschen u. Thiere; 4) die wollige Haut um das neuaufgesetzte Geweih der Hirsche.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 387.
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