Borna

[98] Borna, 1) Bezirksgericht u. Gerichtsamt im königlich sächsischen Kreise Leipzig mit 18,973 Ew. in 2 Städten u. 51 Dörfern; 2) Amtsstadt darin an der Wyhra, Superintendur, Amtshauptmannschaft, Spar- u. Leihkasse, Buchdruckerei, Marktschuhmacherei u. Gärtnerei, 4100 Ew. – B. ist wahrscheinlich sorbenwendischen Ursprungs u. wurde vom 13. bis ins 15. Jahrh. oft verkauft od. verpfändet, z.B. an den Bischof von Naumburg, die Reußen, Schönburge etc. Kaiser Adolf erstürmte u. verbrannte 1295 die befestigte Stadt; sein Heer aber wurde im folgenden Jahre bei B. von den meißnischen Markgrafen geschlagen; 1307 wurde B. vom Kaiser Albrecht, 1430 von den Hussiten verheert, welches Schicksal der Stadt auch die Kriegsjahre 1631 u. 32 brachten. 1484 kam B. bei der Theilung Sachsens an die Ernestinische, 1547 aber an die Albertinische Linie. B. ist Geburtsort Dinters. Vergl. Winkler, Oratio de urbe Borna, Altenb. 1670.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 98.
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