Epernon [2]

[789] Epernon (spr. Epernong), Jean Louis de Nogaret de la Valette, Duc d'E., geb. 1554 in Languedoc, diente zuerst 1573 bei der Belagerung von Rochelle, trat in die Dienste Heinrichs IV., als dieser noch König von Navarra war, schloß sich dann an den Herzog von Alençon, nachmaligen König Heinrich III., an; dieser schenkte ihm das Landgut E., ernannte ihn 1582 zum Herzog u. Pair, dann zum General-Obersten der Infanterie u. zum Admiral. Nach dem Tode Heinrichs III. verließ er Anfangs die Partei seines Nachfolgers, Heinrichs IV., söhnte sich aber später mit ihm aus. Bei der Ermordung Heinrichs IV. befand sich E. in seinem Wagen, u. auf ihm haftete ein starker Verdacht der Mitwissenschaft. Seinen Drohungen im Parlament verdankte[789] bes. Marie von Medici die Regentschaft. Er herrschte hierauf fast unumschränkt. Er rieth der nach Blois verwiesenen Königin Mutter zur Flucht, nahm dieselbe auf u. zwang Ludwig XIII. zu dem Vergleich von Angouleme. Unter Richelieu wurde er Gouverneur von Guienne. Hier in einen Rangstreit mit dem Erzbischof von Bordeaux gerathen, vergriff er sich an dessen Person, wurde deshalb excommunicirt u. mußte den Bischof knieend um Verzeihung bitten; er st. 1642 in Loches aus Gram.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 789-790.
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789 | 790
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