Feimen

[165] Feimen (Fehm, Miete, Schober, Diemen, Tristen), großer Haufen Stroh, Heu od. Getreide, daher Stroh-, Heu-, Getreide- F. Heu-F. werden auf den Wiesen, Getreide-F. auf dem Felde errichtet, wenn bei reichlichen Ernten auf den Futterböden u. in den Scheuern nicht Raum genug ist. In England u. in neuester Zeit hier u. da auch in Deutschland setzt man F., um dadurch den Scheuerraum zu ersparen. Jede Getreideart kann in F. gebracht werden; es wird aber gewöhnl ch nur Hafer u. Roggen dazu genommen. Bei der Wahl des Ortes vermeidet man Vertiefungen, schlägt in die Mitte einen Pfahl u. bezeichnet den Umfang mit einer Schnur. Zur Grundlage nimmt man Raps- od. Langstroh u. schichtet den F. so über einander, daß er nach oben sich etwas verjüngt. Von der Seite wird der F. mit einfachen Strohschauben belegt. Hauptsächlich kommen zwei Formen der F. vor: entweder die Form eines Hauses mit zweiseitigem Dach; od. die Form eines unten eingezogenen. oben stumpfen Kegels. Heu-F. werden auf dieselbe Weise wie die Getreide-F. gesetzt. Um die F. gegen Mäuse zu schützen, zieht man rings um sie einen etwas überhängenden Graben. Man hat auch Feimengerüste, hölzerne Gerüste, auf welchen der F. errichtet wird, damit er nicht durch Wasser leide; zuweilen sind sie mit einem beweglichen Dach, durch welches F. von jeder Höhe bedeckt werden, versehen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 6. Altenburg 1858, S. 165.
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