Giurgĕwo

[369] Giurgĕwo (spr. Dschurdschewo), Hauptstadt des Kreises Vlaschka in der unteren Moldau, am linken Ufer der Donau, Rustschuk gegenüber, Sitz der Kreisbehörde, eines Gerichtes erster Instanz; mehrere Kirchen, Normalschule; ehemals stark befestigt jetzt nur noch auf der Donauinsel Slobodse ein festes Schloß; einer der Hauptstapelplätze des walachischen Handels an der Donau u. gewissermaßen der Hafen von Bukarest; 10,000 Ew. Hier den 3. u. 4. März 1770 Sieg der Russen unter Ohlitz über die Türken; den 17. Aug. 1770 Sieg der Türken über die Russen unter Essen; am 3. Febr. 1773 Sieg Romanows mit den Russen über die Türken unter dem Seraskier; den 25. Sept. wurde G. von den Russen erobert: 1811 Friedenscongreß zwischen Rußland u. der Türkei, der im Winter auf 1812 nach Bukarest verlegt wurde; bei G. fielen mehrere kleine Gefechte 1828 im Oct. bei Gelegenheit der Berennung G-s durch die Russen vor, welches auch 1829 erobert wurde; im Herbst 1853 wurde G. von den Russen besetzt u. erfolgte hier im Novbr. desselben Jahres der Übergang der Türken über die Donau, wobei Kanonade u. Gefechte mit den Russen, Ende dieses Monats versuchten die Türken die Insel bei G. zu besetzen; Gefecht am 5. Febr. 1854, wobei die Türken zurückgingen; am 12. Juni wurde G. von den Russen geräumt u. bald darauf von den Türken besetzt; am 7. Juli 1854 schlug Omer-Pascha dasebst die Russen unter Soimonow zurück; 1855 erhielt der Platz neben der türkischen, auch österreichische Besatzung.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 369.
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