Hetzen

[347] Hetzen, 1) Wild von Hunden verfolgen, fest halten u. niederreißen lassen, daher Hetze, Hetzjagd, Bären-, Wolfs-, Hafen-, Fuchs-, Hirschhetze (s.u. Parforcejagd) u. vorzüglich Sauhetze (s.u. Schwein); Hasenhetzen finden am Besten im Herbste statt, ehe scharfer Frost einfällt, u. nachdem frischer Schnee gefallen ist. Da die Hafen bergauf schneller laufen, so fliehen sie gewöhnlich nach Anhöhen zu, daher stellt man daselbst eigentlich Jagdhunde (Bracken) mit einem Jäger auf, der sich aus läßt, wenn sich ein Hase nähert. Diese Hunde heißen die Vorhetzen. Man hetzt ins Garn, wenn man am Rande des Holzes Garne aufstellt und die Hasen hinein hetzt; man hetzt vom Strick aus wenn man auf freiem Felde hetzt; 2) gefangene Thiere, als Wölfe, Bären, Füchse, auch wohl Ochsen u. Esel in einem dazu eingerichteten Raume (Hetze, Hetzbahn, Hetzplatz, Hetzgarten) mit Hunden verfolgen u. tödten lassen. Für die Zuschauer sind abgesonderte Stände eingerichtet; in einem daran befindlichen Hause, Hetzhaus, werden die wilden Thiere aufbewahrt; 3) Fehler des Leithundes, s.d.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 347.
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