Höchst

[424] Höchst, 1) Flecken an der Mümling, im Kreise Neustadt der großherzoglich hessischen Provinz Starkenburg, gehört dem Fürsten von Löwenstein-Wertheim-Rosenberg u. dem Grafen von Erbach-Schönberg gemeinschaftlich; 1400 Ew.; 2) Dorf an der Nidder, im Kreise Vilbel der großherzoglich hessischen Provinz Oberhessen; freiherrlich v. Günderode'sches Schloß; 600 Ew.; 3) Amt im Herzogthum Nassau, am Main; 2,1 QM., 19,000 Ew.; 4) Stadt darin, Amtssitz, an der Mündung der Nidda (Nied) in den Main u. an der Taunusbahn, von der hier die Zweigbahn nach Soden abgeht; Fabriken in Tabak, Cichorien, Meubles etc., Schifffahrt, Handel; 2200 Ew. H., früher ein Dorf, wurde 1400 von dem Erzbischof Johann von Mainz, dessen Vorgänger es vom Kaiser Karl IV. erhalten hatte, zur Stadt erhoben u. 1410 befestigt u. 1404 das Schloß erbaut. Hier am 10. Juni 1622 Sieg Tilly's über den Herzog Christian von Braunschweig. Im Dreißigjährigen Kriege wurde die Stadt. öfter von den verschiedenen Parteien genommen u. 1635 von den Schweden das Schloß verbrannt; am 11. October 1795 hier Sieg der Österreicher unter Clairfait über die Franzosen unter Jourdan.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 424.
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