Jaroslaw [1]

[756] Jaroslaw (Jaroslawl), 1) sonst Großfürstenthum, jetzt Gouvernement in Rußland, 596 QM.; 928,500 Ew.; meist flach, lehmig u. sandig, Moräste; Flüsse: Wolga, Mologa, Scheksna, Kotoroßt u. viele Seen (darunter der Rostover, 2 Meilen lang); bringt etwas Getreide, mehr Gemüse, Apothekerpflanzen, Obst; etwas Viehzucht; ansehnliche Weberei u. andere Gewerbthätigkeit u. Handel. Die Einwohner wandern gern aus, bes. nach den Hauptstädten; ein gewandter u. rühriger Menschenschlag. Wappen: ein aufrecht stehender Bär in silbernem Felde, mit der linken Tatze eine goldene Axt haltend; 10 Kreise; Bisthum; 2) Kreis darin; 109,200 Ew.; Flachsbau, Lein- u. Baumwollenweberei, bes. in den Dörfern Welikoje u. Pleschtschejewo; 3) (Jaroslawl), Hauptstadt des Gouvernements u. des Kreises, an der Kotoroßt u. Wolga, Sitz der Centralverwaltung, Festung, 62 Kirchen, mehrere Klöster (im Kloster Szassky die Leichname einiger russischer Fürsten), das Demidowsche Lyceum mit Bibliothek, geistliches Seminar, Gymnasium, Hospitäler etc.; Leinwand- u. Baumwollenfabriken, Handel mit Getreide u. Fabrikerzeugnissen; 1855: 32,350 Ew. – J., eine alte Stadt, war sonst die Residenz der Großfürsten, u. nach dem Aufhören derselben wurden die ältesten Prinzen der russischen Großfürsten Fürsten von J. genannt; 1737 war hier eine große Feuersbrunst; 4) Stadt, am San, im Kreise Przemysl des Verwaltungsgebietes Lemberg (Galizien); Kathedrale; Fabrikation von Tuch, Leinwand u. Wachskerzen, Garnspinnerei, Handel; 7000 Ew. J., eine alte, einst durch Handel reiche Stadt, 1656 von den Schweden erobert.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 756.
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