Indre et Loire

[896] Indre et Loire (spr. Ängder eh Loar), Departement in Nordwestfrankreich, aus den Provinzen Touraine, Orléannais, Poitou u. Anjou gebildet; 111,42 QM.; grenzt an die Departements Sarthe, Maine et Loire, Vienne, Indre, Loire et Cher, ist niedrig, hat einige Höhenzüge, auch einige Seen (im Nordwesten die Seen von Rillé u. Hommes) u. Sümpfe, durchflossen von der Loire, die hier den Indre, Cher, Vienne, Mesland u. die Brenne aufnimmt; der Boden ist ungemein fruchtbar (Garten von Frankreich), doch auch haidig u. sandig; zwischen dem Indre u. der Loire liegt auf einer Hochebene eine große Bank zerbrochener Muscheln; Producte: Wein (Bourgueil, Vouvray, St. Georges, Langeais u.a.), Getreide, Buchweizen, Mais, Hirse, Rübsen, Hanf, Obst, Pflaumen (Pruneaux de Tours), Nüsse, Kastanien; Pferde, Rinder, Schafe, Esel, Maulesel, Schweine, Ziegen, Seidenwürmer; Eisen, Mühlsteine, lithographische Steine, Kalk, Mergel, Thon; die Industrie liefert Eisen, Stahl, Fayence, Papier, Töpferwaaren, eingemachte Früchte; Eisenbahn von Tours über Angers nach Nautes u. über Orleans nach Paris; Eintheilung in die drei Arrondissements Tours, Chinon u. Loches mit 318,450 Ew.; das Departement gehört zum Erzbisthum Tours, zur 18. Militärdivision u. zum 5. Militärobercommando, dessen Hauptquartier in der Hauptstadt Tours ist.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 896.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: