Lactūca

[5] Lactūca (L. L.), Pflanzengattung aus der Familie Compositae-Cichoraceae-Lactuceae, 19. Kl. 1. Ordn. L., allgemein, Kelch dachziegelig, Blüthen zwei- bis dreireihig, Achene flach zusammengedrückt, in einen fädlichen Schnabel zugespitzt, mit haarigem Pappus, Fruchtboden nackt; Arten zahlreich; mehrere: L. quercina, L. saligna, L. perennis, mit blauen Blumen, als Zierpflanze dienend, u.a. in Deutschland heimisch; L. sativa (Salat), Blätter am Stiel stachelig od. glatt, mit herzpfeilförmiger Basis, stengelumfassend, gezähnelt, ungetheilt od. schrotsägenförmig, Scheibenköpfe in flachen Afterdolden, Achenen beiderseits fünfriesig, Schnabel weiß, so lang od. länger als die Achene, auf Schutt verwildert, häufig cultivirt. Aus dem, nach der Pharm. Gall. aus dem Rindentheile des Stengels ausgepreßten, nach der Londoner Pharmakopöe aus dem von selbst aus der verwundeten Pflanze ausfließenden Safte, wird durch langsames Abdampfen in der Sonne od. auf dem Trockenofen das Lactucarium (Thridacium) in dünnen schwarzen Lamellen gewonnen, welches als narkotisch schmerzstillendes, diaphoretisches Mittel bei Lungensucht, Gicht, Rheumatismus, Kolik, Diarrhöe empfohlen wird. L. virosa (Giftlattich), Blätter am Stiele stachelig, ovallänglich, stumpf, pfeilförmig, stachelspitzig gezähnt, ungetheilt od. buchtig, die oberen zugespitzt, Rispe abstehend, Achenen beiderseits fünfriesig, breit berandet, an der Spitze kahl, Schnabel weiß, so lang als die Achene; in Deutschland selten, häufig im südlichen Europa, Friaul, Istrien, dem Littorale, England; an Wegen, Zäunen, Waldrändern; Stengel aufrecht, ästig, roth gefleckt, unten stachelig, Blätter steif, auf der Mittelrippe stachelig, buchtig gezahnt, auch pfeilförmig, eiförmig, lanzetförmig, seingezahnt, Blüthen klein, blaßgelb; einen übelriechenden, bitterscharfen Milchsaft enthaltend, zu den scharfen narkotischen Pflanzengattungen gehörig. Das aus dem ausgepreßten Safte bereitete Extract wird bei Verstopfungen der Eingeweide, Gelb- u. Wassersucht empfohlen. Die gleichwirkende L. scariola (Acker-, Zaunlattich, Leberdistel) dem Vorigen an Gestalt sehr ähnlich, wird nicht selten damit verwechselt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 5.
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