Mantinēa

[843] Mantinēa (a. Geogr.), Stadt in Arkadien, an der Grenze von Argolis, am Ophis, mit aristokratischer Staatsverfassung. Am Peloponnesischen Kriege nahm es erst in der zweiten Hälfte, u. zwar vorübergehend, auf athenischer Seite Theil. Nach dem Antalkidischen Frieden forderten die Bürger von dem Senate strenge Rechenschaft; dieser suchte bei Sparta Schutz, welches die Gelegenheit ergriff, M. in Abhängigkeit zu erhalten. Nach der Schlacht bei Leuktra wurden die Mantineer Bundesgenossen der Spartaner, traten zum Achäischen Bund, schlossen sich aber später an die Ätolier an; M. wurde von Aratos eingenommen, aber von Kleomenes befreit; als es sich darauf dem König Antigonos Doson von Macedonien ergeben hatte, erfuhr es die Rache des Aratos, derselbe ließ die vornehmsten Bürger hinrichten od. als Sklaven verkaufen; Antigonos eroberte aber M. wieder u. es hieß von da an Antigonia; Kaiser Hadrian gab der Stadt den alten Namen wieder; j. Paleopoli, Flecken in der Nomarchie Arkadien; der Hügel, auf welchen M. in ältester Zeit, nördlich von dem späteren stand, heißt j. Gurtzuli. Bei M. 418 v. Chr. Sieg der Argiver über die Athener; 362 Sieg der Thebaner unter Epaminondas, welcher hier blieb, über die Peloponnesier; 206 Sieg des Ächäischen Bundes unter Philopömen über die Lakedämonier unter Machanides, welcher hier blieb.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 843.
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