Montauban

[411] Montauban, (spr. Mongtobang), 1) Arrondissement im französischen Departement Tarn u. Garonne, hat 28,81 QM., 111,000 Ew.; 2) Hauptstadt darin u. des Departements, am (schiffbaren) Tarn u. an der Eisenbahn von Bordeaux nach Toulouse; hat die Departementalbehörden, 2 Friedensgerichte, Handelsgericht, Bischof, Kathedrale, 3 Hospitäler, Börse, evangelisch-theologische Facultät, Gesellschaft der Wissenschaften u. Künste, Sternwarte, öffentliche Bibliothek, Tuchmacherei, Zeugweberei (Cadis-Montauban), Töpferei, Verfertigung von Stärke, Preßspänen etc., Handel mit Getreide u. Wein; 23,000 Ew. In der Umgegend wird viel Wein gebaut; die Montaubanschen Weine sind roth u. weiß, süß u. stark; die besten sind die von Dufau, Beausoleil u. St. Martial. M. wurde 1144 vom Grafen Raimund von St. Gilles bei der Abtei von St. Theodard angelegt; 1317 wurde hier das Bisthum errichtet; 1572 nahmen die Einwohner die Reformation an, machten M. zu einer Art Republik u. befestigten die Stadt stark; 1621 wurde sie vergebens von Ludwig XIII. belagert, unterwarf sich aber 1629; Richelien ließ die Werke schleifen; 4) Burg der Haimonskinder (s.d.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 411.
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