Ruthe [1]

[628] Ruthe, 1) ein langer dünner Zweig; 2) in mehren Beziehungen ein langer, dünner Körper; 3) geschälte Eichenstämme, 40 F. lang, 13 Z. dick; 4) dünne, messingene Stäbe, über welche der Flor des Sammets, Manchesters u. Plüsches gebildet wird; die Stäbchen haben der Länge nach in der Mitte eine Rinne, damit man den Flor leichter aufschneiden kann; manche haben auch an der einen Seite einen scharfen Haken, womit der Flor zerschnitten wird, wenn man das Stäbchen herauszieht; 5) die Nuthen der Fensterrahmen; 6) schiefe Striche, mit welchen die einzelnen zusammengehörigen Stücken Bauholz bezeichnet werden; 7) so v.w. Holzrutsche; 8) der lange dünne Schwanz vierfüßiger Thiere, namentlich der Hunde, Füchse, Fischottern, Dachse etc.; 9) das männliche Glied derselben, auch der Menschen; 10) (Besanruthe), die Raa des Besansegels ist eine lateinische u. unter allen Raaen eines Schiffes die einzige, welche ein dreieckiges Segel führen kann.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 628.
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