Sevennen

[915] Sevennen (Cevennen, spr. Sew....), 1) (im Alterthum Cebenna, Gebenna, Cemmenus Mons); Gebirgskette im südlichen Frankreich, zieht sich in einer Ausdehnung von ungefähr 60 Meilen u. einer Durchschnittshöhe von 3–4000 Fuß durch die Departements Saône-Loire, Allier, Rhône, Loire, Puy-de-Dôme, Haute Loire, Ardèche, Lozère, Aveiron, Gard, Herault, Aude u. Tarn, wird durch die Aube u. Garonne von den Vorbergen der Pyrenäen getrennt u. hängt durch die Gebirge von Gevaudan u. Vivarais mit den Alpen u. durch die Côtes d'or mit den Vogesen zusammen; von ihm gehen bedeutende Nebenzweige ab. Die S. bilden die Wasserscheide zwischen den südlichen Küstenflüssen Frankreichs u. der Rhône (also dem Mittelmeer) einerseits u. des Tarn, Lot, Garonne, Loire (dem Atlantischen Ocean) etc., auch der Seine u. Yonne (dem Kanal la Manche) andrerseits. Man unterscheidet gewöhnlich drei verschiedene Reihen; die eine besteht aus nackten, unfruchtbaren, mit Moos bewachsenen, nur hier u. da bebauten Kalkhügeln u. heißt Garrigues; die zweite aus Gneus u. Schiefer bestehend, bringt mehr Holz, Garten- u. Feldfrüchte, Obst, Maulbeerbäume etc.; die dritte hat Gneus u. Granit u. bildet den eigentlichen Rücken des Gebirges. Zu dem Hauptzuge gehören: a) die Schwarze Höhe (Monts noires), das Epinousegebirg, die Garrigues, die eigentlichen S. (Berg Esperon, Schiefermasse, 2400 Fuß); b) das Lozèregebirg (Montagnes de Gevaudan) mit der Spitze Lozère, 4584 F. (Quellen der Flüsse Lot, Tarn, Gardon, Ardech, Allier); c) die Nordostsevennen (Gebirge von Vivarais u. Velay) mit den Spitzen Tanarque 2587 F., Gerbier de Joncs 4811 F., Mézenc 5464 F.; d) das Gebirge bis zu den Vogesen mit den Spitzen Pilat 3400 F. Mont de Tarare 2460 F. u.a. Zu den Seitenzügen gehören die Berge von Auvergne, die Gebirge von Forez, von Macon, Côtes d'or u.a. Die Bewohner dieser Gebirge leben in den wilden Gegenden von Viehzucht u. Kastanien, in den besseren von Ackerbau, Viehzucht, Bergbau (auf Silber, Eisen, Kupfer, Blei, Steinkohlen). In ihnen fand der Sevennenkrieg (s.d.) statt. 2) Ehemals Landschaft in der Provinz Languedoc.[915]

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 915-916.
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