Sonnini de Manoncourt

[291] Sonnini de Manoncourt (spr. d' Manongkuhr), Charles Nicolas Sigisbert, geb. 1251 in Luneville; studirte in Pont a Mousson. bei den Jesuiten, dann in Strasburg die Rechte u. wurde 1788 Advocat am Hofe von Nancy, trat aber bald zum Militär, wurde Cadet bei den Husaren, dann bei der Marine u. wurde als solcher 1772 nach Cayenne geschickt, wo er 1773 u. 1774 Guiana durchstrich u. zu Lande bis an den Rio Negro an der Grenze von Peru kam, worauf er eine Reise nach dem Berg Gabrielle machte. 1775 kehrte er nach Europa zurück, kam aber bald über die Grünen Inseln, welche er, so wie einen Theil von Westafrika, untersuchte, nach Cayenne zurück, mußte sich jedoch 1776 Krankheits wegen nach Frankreich begeben; 1777 begleitete er den Baron Tott nach der Levante u. durchzog Ägypten, Griechenland u. Kleinasien. 1780 kehrte er nach Frankreich zurück u. lebte im Departement Meurthe auf dem Lande, wo er mehre exotische Pflanzen acclimatisirte u. wesentliche Verbesserungen im Ackerbau machte. In der Revolution zum Friedensrichter gewählt, wurde er bald verhaftet u. nach seiner [291] Befreiung als Adliger abgesetzt u. seines Vermögens beraubt. Er ging nun nach Paris u. erhielt um 1800 die Stelle eines Directors des Collegiums zu Vienne, welchen Posten er jedoch nach zwei Jahren wieder verließ. 1810 ging er nach der Moldau, gerieth aber hier in Verlegenheit, so daß er seine Bibliothek verkaufen mußte, kehrte 1811 nach Paris zurück u. st. dort 1812. Er schr.: Mémoire sur la culture de la chou-navet de Laponie, Par. 1788 u. 1804; Voyage dans la Haute et Basse Egypte, ebd. 1799, 3 Bde.; Voyage en Grèce et Turquie, ebd. 1801, 2 Bde., u. gab heraus: Nouveau dictionnaire de la science naturelle, ebd. 1803 f., 24 Bde., u. den Buffon, ebd. 1799–1808, 127 Bde.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 291-292.
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