Span [1]

[328] Span, 1) Abgang, welcher mittelst eines schneidenden Werkzeuges von einem Körper, z.B. von Holz, Metall, Horn, Papier etc. losgetrennt ist, bes. aber die dünneren Holzstücken, welche beim Fällen u. Bearbeiten des Holzes sich ergeben; je nach dem Werkzeuge, womit sie losgetrennt wurden, unterscheidet man Bohr-, Hobel-, Säge-, Feil-, Raspelspäne etc.; 2) langes, dünnes Stück Holz, welches vorzüglich durch Spalten entstanden ist; 3) 2–3 Linien dicke Breter, welche als Schuhmacherspäne zwischen die Brandsohle u. eigentliche Sohle der Schuhe u. Pantoffeln gelegt werden; früher wurden sie auch häufig als Buchbinderspäne mit Papier od. Leder überzogen zu den Einbänden der [328] Bücher verwendet. Sie werden mit großen Spanhobeln od. auf der Spanmühle aus frischem Fichten- od. Rothbuchenholz verfertigt; 4) dünne Stückchen Pappe od. Kartenblatt (Kartenspan), welche beim Setzen bisweilen unter Lettern, welche auf einen niedrigern Kegel gegossen sind, gelegt werden, um denselben gleiche Höhe mit den übrigen Lettern zu geben; 5) (Anlegespäne), Holzspäne, womit die Drucker den Columnen in der Form die gehörige Stellung geben u. die Träger in den Rähmchen bilden; 6) so v.w. Dachspan u. Dachschindel; 7) so v.w. Preßspan; 8) so v.w. Zucker- od. Biscuitspan; 9) (Her.), so v.w. Schindel, s.u. Ehrenstücke C) c); 10) der Kern, das Innerste eines Baumes; 11) ein Gefäß, ein Zuber; 12) bes. bei den Donauschiffen ein Querdurchschnitt, daher der größte S., ein Querdurchschnitt in der größten Breite des Schiffes; 13) (Hüttenk.), ein kleines Bret, auf welches die Proben gelegt werden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 328-329.
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