Tarku

[255] Tarku (Tarki od. Schamchal), 1) Khanat im Kaukasus, bildet einen Bestandtheil der ruffischen Provinz Kaukasisch-Kaspisches Küstenland, wozu auch das Mechtulinsche Khanat u. die Länder Kaitl u. Tabassaran gehören. Mit diesen hat es 142 QM. u. 25,800 Ew. (Kumyken, Nogaier u. Kasikumyken). Der Khan erkennt jetzt die russische Oberhoheit an u. bezieht eine jährliche Pension; früher gebot er über 10–12,000 Mann. Das Land ist sehr gebirgig, die Thäler sind fruchtbar (Gartenfrüchte, Farbhölzer, Südfrüchte); die wichtigsten Industriezweige sind der Seiden- u. Baumwollenbau u. die Bereitung von Salz aus dem See Turkaly in der Nähe der Stadt; 2) Hauptstadt hier, auf drei Bergen, mit Schloß u. Festung, Aquäducten, Begräbnißplatz tatarischer Fürsten, Gärten u. Maulbeerplantagen, in Orientalischem Styl erbauten Häusern, mehren Metscheds u. 12–15,000 Ew. Meile von der Stadt drei künstliche Steinwälle, zum Schutz gegen die nördlichen Bergvölker. Dieselben gehen vom Gebirge bis an das nur 3/4 Meile entfernte Kaspische Meer. Zwischen der Stadt u. dem Meer der große Salzsee Turkaly, woraus das Baisalz geschlämmt wird.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 255.
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