Weiller

[32] Weiller, Cajetan von W., geb. 1762 in München; studirte bis 1783 daselbst, lehrte Mathematik, Theologie u. Philosophie in einer Bildungsanstalt bei den Theatinern, wurde 1792 Lehrer. an der Realschule in München, 1799 Professor der praktischen Philosophie u. Pädagogik u. dann Rector des Lyceums u. 1809 auch Rector des Gymnasiums, Progymnasiums u. der Primärklassen, so daß er Director aller Lehranstalten war; 1812, nachdem er eine Zeit lang Instructor des Prinzen Karl von Baiern gewesen war, wurde er geadelt, 1823 seiner Studiendirection mit dem Titel eines Geheimenraths u. Generalsecretärs der Akademie der Wissenschaften entbunden u. st. 23. Juni 1826. Er war einer der freisinnigsten Katholiken der neueren Zeit u. hat sich als Pädagog um die Schulen in Baiern sehr verdient gemacht; er schr.: Geist der allerneuesten Philosophie der Herren Schelling, Hegel etc., Münch. 1804–5, 2 Thle.; Über den Zweck der Erziehung, ebd. 1794; Über die religiöse Aufgabe unserer Zeit, ebd. 1819; Der Geist des ältesten Katholicismus, ebd. 1824; Glaubensbekenntniß über den Artikel der alleinseligmachenden Lateinischen Sprache, ebd. 1801; Lehrgebäude der Erziehungskunde, ebd. 1802–1805, 2 Bde.; Anleitung zu einem gründlichen Studium der Philosophie, ebd. 1804; Ideen zur Geschichte der Entwickelung des religiösen Glaubens, ebd. 1808–13, 3 Bde.; Grundlegung der Psychologie, ebd. 1818; Über die religiöse Aufgabe unserer Zeit, ebd. 1819; Kleine Schriften, Münch. 1822 f., 2 Bde.; Der Geist des echten Katholicismus, Sulzb. 1824; Charakterschilderung seelengroßer Männer, Münch. 1827.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 32.
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