Zerboni di Sposetti

[578] Zerboni di Sposetti, Joseph, geb. 1766 in Breslau, wurde 1787 Auscultator bei der Regierung zu Glogau u. einige Jahre später Assessor u. Justitiar bei der Kriegs- u. Domänenkammer in Petrikau. Dort schrieb Z. 1796 einen Brief an den Minister Grafen Hoym, den Gouverneur von Schlesien, in welchem er demselben zeigte, wie ganz dem Zeitgeist widerstrebend Hoyms Ansichten von dem unbegrenzten Werthe des Geburtsadels wären. Hoym theilte diesen Brief dem König Friedrich Wilhelm III. mit, u. Z. kam als Staatsgefangener u. Majestätsverbrecher erst nach Glatz, dann nach Spandau u. endlich nach Magdeburg. Nach drei Jahren erst gelang es ihm seine Sache an die Gerichte zu bringen u. sich zu vertheidigen, worauf er freigesprochen u. entlassen wurde. Er zog sich auf seine Güter in Polen zurück, wurde aber 1810 wieder zu diplomatischen Geschäften verwendet u. 1815 Oberpräsident des Großherzogthums Posen, wo er viel zur neuen Organisation dieser Provinz wirkte. 1824 nahm er seinen Abschied, ging auf sein Gut Rombczyn u. st. 1831. Er schr.: Eunomia (poetische Blumenlese von ihm u. andern schlesischen Dichtern), Bresl. 1792 u. 1793; Über das Bildungsgeschäft in Südpreußen, Jena 1800; Über meine Schicksale, Gefangenschaft etc., 1801.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 578.
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