Die Haardrossel , plur. die -n, eine Sangdrossel in Carolina, welche unsern Sangdrosseln ähnlich ist, außer daß sie auf dem ganzen Körper rothfarbig ist.
Die Haardruse , plur. die -n, ein Stück eines aus sehr zarten Ecksäulen zusammen gesetzten Flußspathes; krystallinischer Flußspath.
Das Haareisen , des -s, plur. ut nom. sing. bey den Lohgärbern, eine krumme Klinge mit Handgriffen, die Haare damit von den Fellen zu stoßen; das Schabeisen oder Streicheisen.
1. Haaren , verb. reg. welches in doppelter Gestalt üblich ist. 1) Als ein Activum, die Haare abschaben, bey den Gärbern. 2) Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, die Haare fahren lassen, verlieren. Das Wildbret haaret, wenn es zu gewissen ...
2. Haaren , verb. reg. act. welches vornehmlich im Niedersächsischen üblich ist, die Schneide einer Sense oder Sichel durch Hämmern oder Ausdehnen schärfen, welches in Obersachsen dengeln und in Oberdeutschland tengeln genannt wird. Es geschiehet vermittelst des Haarzeuges, d.i. des ...
Die Haarfarbe , plur. inus. 1) Die kastanienbraune Farbe, welche bey den Haupthaaren der Menschen am häufigsten angetroffen wird. Daher haarfarben, oder haarfarbig, adj. et adv. kastanienbraun. 2) Eine Farbe, Haare damit zu färben.
Die Haarfêder , plur. die -n, die haarartigen Federn der jungen Vögel, ehe sie Federn zum Fliegen bekommen.
Die Haarflêchte , plur. die -n, zusammen geflochtene Haare. Ein Geschmuck mit Haarflechten, 1 Pet. 3, 3.
Haarförmig , -er, -ste, adj. et adv. dem Haare in der Form, d.i. äußern Gestalt gleich. Haarförmiges Erz, oder Haarerz, welches in dünnen, dem Haare ähnlichen Fäden wächset.
Das Haargold , des -es, plur. inus. gediegenes Gold in Gestalt zarter Haare.
Das Haargras , des -es, plur. inus. eine Art zarten, aber dicht verwachsenen Grases, welches daher auch Pelzgras genannt wird; Elymus. L.
Der Haarhammer , des -s, plur. die -hämmer, siehe 2. Haaren.
Der Haarhandel , des -s, plur. inus. der Handel mit Haaren. Daher der Haarhändler, des -s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Haarhändlerinn, plur. die -en.
Die Haarhaube , plur. die -n, eine ehemahlige Art mit fremden Haaren besetzter Hauben und Mützen beyder Geschlechter. Der kale ritter hat ein gewohnheit Das er ufbant ein huiben guot Mit hare, der Burggr. von Rietenburg. Welche Haarhauben der Grund der ...
Haaricht , adj. et adv. den Haaren ähnlich. Haarichtes Silber, Haarsilber. Haarichtes Gold, Haargold. Haaricht gewachsenes Erz, haarförmig. Angels. haeriht.
Haarig , -er, -ste, adj. et adv. mit Haaren bewachsen, Haare habend. Ein haariges Thier. Ein närrisch haarichtes (haariges) Gesicht in einer struppichten (struppigen) Perrücke, Gell. Schwed. hårig, Dän. haariig und haared.
Der Haarkamm , des -es, plur. die -kämme. 1) Ein Kamm, die Haare damit zu kämmen. 2) Ein krummer Kamm beyder Geschlechter, die Nack- und Scheitelhaare zusammen zu halten.
Der Haarklauber , des -s, plur. ut nom. sing. im gemeinen Leben, eine verächtliche Benennung eines Perrückenmachers, Nieders. Haarklöver, von klauben, Nieders. klöven, spalten. Zuweilen auch eines Grillenfängers. Daher Haarklauberey, Grillenfängerey.
Haarklein , adj. et adv. im gemeinen Leben, so klein wie ein Haar; noch mehr figürlich, genau, mit allen auch den kleinsten Umständen. Sie hat alles haarklein wieder erfahren. Einem alles haarklein erzählen.
Der Haarkopf , des -es, plur. die -köpfe, ein ehemahliger Kopfputz des andern Geschlechtes, da es entweder seine eigenen Haare auf verschiedene Art aufziehen und mit Bändern ausschmücken ließ, oder sich statt deren eines Aufsatzes von fremden Haaren bediente.
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