V , der zwey und zwanzigste unter den Deutschen Buchstaben und der siebzehente unter den Mitlautern, welcher seiner heutigen gewöhnlichsten Aussprache nach dem f gleich lautend ist, er stehe zu Anfange eines Wortes, Vater, viel, voll, Volk, oder am Ende, brav ...
Der Vagabúnde , des -n, plur. die -n, aus dem Latein. vagabundus, ein Landstreicher; im Oberd. ein Vagant. Von dessen Stammworte vagare hat man im gemeinen Leben auch das Zeitwort vagieren, welches sowohl mit etwas unbehutsam hin und her fahren, jemanden ...
Der Vālant , des -s, plur. inusit. in einigen gemeinen Sprecharten ein Nahme des Teufels, S. Falant, und das folgende.
Valentīn , des -s, ein männlicher Taufnahme, welcher aus dem Lat. Valentinus entlehnt ist, und im gemeinen Leben gemeiniglich in Velten verkürzt wird. Da in der Römischen Kirche der heil. Valentin in der Epilepsie angerufen wird, weil er sich selbst ...
* Valt , ein aus dem Latein. valete entlehntes unabänderliches Wort, welches ehedem mit einigen Zeitwörtern üblich war, und es im gemeinen Leben wohl noch jetzt ist. Jemanden Valet geben oder sagen, Abschied von ihm nehmen. Daher auch die Zusammensetzungen die ...
Der Vámpyr , des -s, plur. die -en, ein ausländisches Wort, einen ausländischen Aberglauben zu bezeichnen, wodurch man eine Leiche verstehet, welche so lange an ihrem eigenen Leibe sauget oder naget, als sie etwas davon erlangen kann, und während dieser Zeit ...
Die Vanille , (sprich Wanilje,) plur. doch nur von mehrern Arten, die -n, die balsamischen gewürzhaften Samenkörner einer in beyden Indien einheimischen kletternden Pflanze, welche einer Winde gleicht, und daher auch Vanillen-Winde genannt wird; Epidendrum Vanilla Linn. Das Mark des ...
Der Varīnas , plur. car. der Nahme eines Amerikanischen Tabakes, welcher schmale, rauche und zugespitzte Blätter hat, welche aber nur 9 Zoll lang sind; daher der daraus bereitete Rauchtobak gleichfalls diesen Nahmen führet. Der Nahme ist ausländisch, und vermuthlich Amerikanisch.
Der Vasáll , des -en, plur. die -en, Fämin. die Vasallin, eigentlich ein Lehensmann, im Gegensatze des Lehensherrn, eine Person, welche von einem andern ein Gut in Lehen hat, und ihm dafür zur Treue und gewissen Diensten verpflichtet ist. Jemandes Vasall ...
Die Vâse , (sprich Wase,) plur. die -n, aus dem Französischen Vase, und dieß von dem Lat. Vas, in den bildenden Künsten, ein gemahltes oder aus erhabener Arbeit verfertigtes Gefäß zur Zierde, nach alter Griechischer oder Römischer Art.
Der Vater , des -s, plur. die Väter, Diminut. das Väterchen, Oberd. Väterlein, ein Wesen männlichen Geschlechtes, welches durch die Befruchtung eines weiblichen ein anderes Wesen seiner Art zeuget, zum Unterschiede von der Mutter und im Gegensatze des Kindes, wo es ...
Der Vaterbruder , des -s, plur. die -brüder; der Bruder des Vaters, welcher im Oberdeutschen Oheim, und nach einem Französischen Ausdrucke auch Onkel, Oncle, genannt wird, obgleich beyde auch den Mutterbruder bezeichnen. Vatersbruder mit dem s der zweyten Endung ist nicht ...
Das Vaterhêrz , des -ens, plur. die -en, das zärtliche Herz eines Vaters gegen seine Kinder; wie Mutterherz.
Das Vaterland , des -es, plur. welcher doch wenig gebraucht wird, die -länder, eigentlich das Land des Vaters oder dasjenige Land, in welchem der Vater einheimisch ist oder gewesen, d.i. dasjenige Land, in welchem jemand gebohren und erzogen worden. In ...
Vaterländisch , adj. et adv. im dem Vaterlande gegründet, aus demselben her, in demselben üblich. Die vaterländischen Sitten.
Väterlich , -er, -ste, adj. et adv. 1. Dem Vater gehörig, von demselben herrührend; ohne Comparation. Das väterliche Gut, welches jemand von dem Vater ererbet hat. Das väterliche Vermögen. Der väterliche Nahme, der Nahme des Vaters. Das väterliche Land, das Vaterland ...
Die Vaterliebe , plur. car. die Liebe, welche ein Vater gegen seine Kinder hat.
Vaterlos , adj. et adv. des Vaters beraubt, keinen Vater mehr habend; wie mutterlos. Eine vaterlose Waise. Daher die Vaterlosigkeit, welches doch seltener gebraucht wird.
Der Vatermord , des -es, plur. die -e, die Ermordung seines Vaters. Einen Vatermord begehen.
Der Vatermörder , des -s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Vatermörderinn, eine Person, welche einen Vatermord begangen, ihren Vater ermordet hat.
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