Die Mutterwurz , plur. inus. ein Nahme verschiedener Gewächse, welche in Mutterbeschwerden von guter Wirkung seyn sollen. Besonders des Wohlverley, S. dieses Wort.
Die Mutterwuth , plur. car. bey einigen Ärzten, ein Nahme der Liebeswuth oder des in Wuth und Unsinn ausgearteten Liebesfiebers; Furor uterinus. S. Liebesfieber und 3 Mutter 2.
Das Mutterzäpfchen , oder Mutterzäpflein, des -s, plur. ut nom. sing. bey den Ärzten, ein Zäpfchen oder Meißel, welcher in die Mutterscheide gesteckt wird, die monathliche Reinigung zu befördern, einen Vorfall zurück zu halten, u.s.f.. Der Muttermeißel.
Der Mutterzimmt , des -es, plur. inus. die Deutsche Benennung der Cassia, welche eine Art schwächern Zimmtes ist, und von dem gemeinen Manne wider die Mutterbeschwerden gebraucht wird; Laurus Cassia L.
Die Mutterzwiebel , plur. die -n, bey den Zwiebelgewächsen, eine Zwiebel, welche bereits Blumen getragen, und junge Zwiebeln hervor gebracht hat.
Der Mutz , des -es, plur. die -e, ein nur in den gemeinen Sprecharten übliches Wort, welches überhaupt den Begriff der Verkürzung, der Verstümmelung der Länge nach, bey sich führet. Ein seines Schwanzes beraubtes Thier, ein gestutzter Hund oder Esel, Ital ...
Die Mütze , plur. die -n, Diminut. das Mützchen, Oberd. das Mützlein, eine ehemahlige Benennung einer jeden Bekleidung des Hauptes. Daher werden die Doctor-Hüte, Cardinal-Hüte und Bischofshüte im gemeinen Leben noch mehrmahls Doctor-Mützen, Cardinal-Mützen und Bischofsmützen genannt ...
1. Mutzen , verb. reg. act. welches nur noch in einigen gemeinen Mundarten Nieder- und Oberdeutschlandes üblich ist, wo es sich zieren, putzen bedeutet. Sich zum Tanze mutzen, d.i. putzen, Kaisersb. Täglich sie sich ziert, preyst (brüstet) und putzt, Vor ...
2. * Mutzen , verb. reg. act. welches gleichfalls nur in den gemeinen Sprecharten, besonders Oberdeutschlandes, vorkommt, wo es stutzen, der Länge nach verstümmeln bedeutet. Die Bäume mutzen, d.i. stutzen, im Oberdeutschen, wo auch das zusammen gesetzte abmutzen üblich ist. Es ...
* Das Mutzengericht , des -es, plur. die -e, ein nur in einigen Hessischen Gegenden übliches Gericht, welches vornehmlich auf der Eigenhufe zu Issenhausen gehalten, und auch der Eigenstuhl und das Eigengericht genannt wird. Es wird über die neu verehlichten Leibeigenen gehalten ...
Der Mǘtzenmácher , des -s, plur. ut nom. sing. S. Hut-Staffirer.
Das Muus , oder Muuß, S. 2 Muß.
Die Myriāde , plur. die -n, in der höhern Schreibart der Neuern, eine Zahl von zehn tausend, und in weiterer Bedeutung eine jede sehr große Anzahl; aus dem Griech. und Lat. Myrias. Bald nimmt der Abgrund eine Myriade Zu früh entleibter ...
Die Myrrhe , plur. inus. noch häufiger aber ohne Artikel und absolute, Myrrhen, der Nahme eines ausländischen bittern Harzes, aus dem Griech. μυρρα, σμυρνα, und dieß aus dem Hebr. מ#ר. Schon bey dem Willeram Myrron.
Der Myrrhen-Kêrbel , des -s, plur. inus. eine Art des Kerbels mit gefurchtem eckigen Samen, welcher auf den Alpen einheimisch ist; Scandix odorata L.
Die Myrte , plur. die -n, ein baumartiges Gewächs, dessen Blätter einen angenehmen bittern und herben Geschmack haben; Myrtus L. Sie ist in den wärmern Gegenden von Asien und Afrika einheimisch, aus welchen sie über Griechenland und Italien in dem übrigen ...
Die Myrtenbêêre , plur. die -n. 1) Die beerartige Frucht des Myrtenbaumes. 2) Auch eine Art der Heidelbeeren führet diesen Nahmen, S. Heidelbeere 1.
Der Myrtendorn , des -es, plus. inus. ein Nahme des Stech- oder Christ-Dornes, Ilex aquifolium L. welcher gleichfalls stachelige spitzige Blätter hat, S. 1 Hülse. Ingleichen des Mäusedornes, welcher ähnliche Blätter hat; Ruscus aculeatus L. S. Mäusedorn.
Die Mýstik , plur. car. in der Theologie, die Lehre von der geheimen Vereinigung der Seele mit dem göttlichen Wesen. Daher der Mystiker, der dieser Lehre anhängt; mystisch, darin gegründet, oft auch geheimnißvoll überhaupt. Alle aus dem Griechischen und Lateinischen.
Die Mythologīe , (viersylbig,) plur. die -n, (fünfsylbig.) 1) Die Lehre von den erdichteten Gottheiten der Alten; ohne Plural. 2) Ein Buch, welches diese Lehren enthält. Daher mytholōgisch, in dieser Lehre gegründet. Gleichfalls aus dem Griechischen.
Buchempfehlung
»Ein ganz vergebliches Mühen würd' es sein, wenn du, o lieber Leser, es unternehmen solltest, zu den Bildern, die einer längst vergangenen Zeit entnommen, die Originale in der neuesten nächsten Umgebung ausspähen zu wollen. Alle Harmlosigkeit, auf die vorzüglich gerechnet, würde über diesem Mühen zugrunde gehen müssen.« E. T. A. Hoffmann im Oktober 1818
88 Seiten, 5.80 Euro
Buchempfehlung
Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.
442 Seiten, 16.80 Euro