Kædmon wird von Beda in der Historia ecclesiastica gentis Anglorum lib. IV cap. 24 ein Mann genannt, der in der zweiten Hälfte des siebenten Jahrhunderts in der Nähe des Klosters Streomeshalh oder, mit dänischem Namen Whitby in Northumbrien lebte und ...
Kaffee , der Name aus arab. kahwah kam in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts nach Italien, ein halbes Jahrhundert später nach Frankreich. Das erste europäische Kaffeehaus wurde 1652 in London errichtet, wo es als Virginia Coffeehouse noch heute besteht. Das ...
Kaiser , siehe König und Kaiser.
Kaiserchronik heisst eine in der Mitte des 12. Jahrhunderts verfasste Geschichte der römischen Kaiser von Julius Cäsar bis Konrad III. Der unbekannte Verfasser, seines Standes ein adeliger Kleriker, hat es dabei weniger auf Geschichte als auf die Erzählung der Thaten ...
Kaisersage. Die in Deutschland weit verbreitete Sage von Kaisern , die in Bergen schlafen, ist mythischen Ursprungs. Es ist Wodan , der milde, segnende Gott, der die Frucht des Ackers spendete und nun im Winter, wenn sein wohlthuendes Walten sich nicht bewähren ...
Kalande, Kalandsbrüder , hiess eine im 13. Jahrhundert entstandene, über Nord- und Süddeutschland verbreitete Brüderschaft, auch Kalenderherren, fratres Calendarii genannt, weil sie unter priesterlicher Leitung sich regelmässig am ersten Tag eines Monats. Calendis , versammelte. Ihr Zweck war Veranstaltung gemeinschaftlicher Andachtsübungen und ...
Kalender , mhd. kalender, kolender , aus dem mittellateinischen der calendarius oder das calendarium , Ableitung von dem lateinischen Plural calendae = erster Monatstag, vom lat. calare = ausrufen, weil bei den Römern der erste Tag des Monats ausgerufen wurde. Die Form des christlich-mittelalterlichen ...
Kamaldulenser , ein reformierter Mönchsorden des 10. Jahrhunderts, wurde von Romuald , geb. um 950 zu Ravenna, gestiftet. Dieser gehörte einer vornehmen und reichen Familie an, war ein leicht erregbarer, stürmischer Mensch, von einer ohne Geistesbildung und in wildem Lebensgenusse verlebten Jugend ...
Kamm , lat. pecten , franz. peigne , engl. comb. Schon in vorgeschichtlicher Zeit benutzte man zur Pflege des Haupt- und Barthaares eine Art Kamm von Holz, Horn , Knochen oder Elfenbein; auch kommt er als Haarschmuck bei Frauen fast überall vor, in den ...
Kammerboten , siehe Missi dominici.
Kämmerer , siehe Hofämter .
Kammergericht, kaiserliches. Ein oberstes Gericht, das Hofgericht , bestand unter der Leitung der Pfalzgrafen (siehe diesen Art.) schon am merowingischen Hofe; später verschwindet der Pfalzgraf , und das Königsgericht blieb unter des Königs eigener Leitung. Als die Rechtsverhältnisse sich allmählich lockerten, gelangten ...
Kannen. Die grosse Messkanne , lat. ama, urceus , war ein Sammelkrug, aus dem der Subdiakonus den Wein in die kleinen Messkännchen schüttete, aus welchen ihn der Diakon in die Kelche goss. Daneben kennt man auch die Giesskannen , welche dem Priester das ...
Kanone , siehe Artillerie .
Kanoniker hiess ursprünglich jeder Geistliche, der in den Kanon oder die Matrikel einer Kirche eingetragen und zu Einkünften daraus berechtigt war, zum Unterschiede von solchen Geistlichen, die nur an Kapellen fungierten. Schon zu Augustins Zeiten lebten viele Geistliche, ohne gerade ...
Kanonisches Rechtsbuch. In den ersten drei Jahrhunderten bezeichnete Kanon die teils auf christlicher, teils auf mündlicher Überlieferung beruhende Richtschnur für das Leben der gesamten Kirche. Als die Synoden die Hauptträger für die Entwickelung des kirchlichen Lebens geworden waren, und namentlich ...
Kanzel. In der altchristlichen Basilika erhob sich rechts und links vom Sängerchore, das vom Chor her in das Langhaus hineinreichte, rittlings auf der Balustrade eine Kanzel, Ambo genannt, deren eine auf der Nordseite befindliche zum Verlesen der Evangelien, die andere ...
Kanzler. Unter den merowingischen Königen war es der aus römischen Verhältnissen stammende referendarius , der die Urkunden des Königs ausfertigte und unterschrieb, zu welchem Behuf ihm der königliche Siegelring übergeben war. Es ist unter den weltlichen Hofämtern eines der einflussreichsten, da ...
Kapelle, Königliche Kapelle, Kaplan. Kapellen oder Oratorien sind gottesdienstliche Gebäude, welche bloss zum Gebete oder zum Privatgebrauche bestimmt sind. In altchristlicher Zeit war das hauptsächlichste unter den kirchlichen Nebengebäuden die Taufkapelle, Baptisterium , welche aus einem Vorgemache und dem Hauptraume mit ...
Kapuziner sind aus einer Verzweigung des Franziskanerordens hervorgegangen. Ihr Urheber ist Matthäus von Bassi im Herzogtum Urbino, der sich von einem Klosterbruder sagen liess, der heil. Franziskus habe eine andere Kapuze getragen, als bis dahin geglaubt und von den Franziskanern ...
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