Cäcilia , heilige, war der Legende zufolge eine römische Jungfrau von edler Herkunft, die, heimlich zum christlichen Glauben bekehrt, das Gelübde fortwährender Jungfräulichkeit gethan hatte, da sie nur Christi Braut sein wollte. Als ihre heidnischen Eltern, die von dem Gelübde nichts ...
Calvarienberge heissen plastische Nachbildungen Golgathas, ein Hügel mit dem zwischen den Schächern gekreuzigten Heiland. Im spätern Mittelalter wurden solche oft in der Nähe von Städten so angelegt, dass ein Gebäude, etwa das Haus des Stifters, als Haus des Pilatus angenommen ...
Campus Martius ist die Versammlung des fränk. Heeres, die zu Chlodwigs Zeiten regelmässig im März zum Zwecke einer Musterung stattfand. Auf ihr sollten dem Könige auch die jährlichen Geschenke dargebracht werden; eine Beratung zwischen König und Heer fand dabei im ...
Capitularia. Da die Bestimmungen der Volksrechte (vgl. den Art. leges Barbarorum ) nicht für alle Verhältnisse genügen konnten, suchten die Könige den Mängeln und Lücken durch neue Gesetze abzuhelfen, welche sie teils abgesondert publizierten, teils als Ergänzungen zur lex Salica schreiben ...
Carmina burana hat Schmeller eine Sammlung lateinischer, deutscher und gemischter lateinisch-deutscher Lieder genannt, die in einer Handschrift beisammen stehen, welche einst im Besitze der oberbairischen Abtei Benediktbeuren (daher der Name) war, und die er in Bd. 16 der Bibliothek ...
Carolina ist der Name der Reichs-Halsgerichtsordnung Karls V. vom Jahre 1532. Während das Strafrecht im Mittelalter nur in unvollkommenen Aufzeichnungen oft bloss lokaler Natur, in den Reichsgesetzen, in den Rechtsspiegeln, den Stadtrechten oder bloss nach mündlicher Überlieferung vorhanden gewesen ...
Cato, deutscher. Mit diesem Namen bezeichnet man eine Sammlung lateinisch abgefasster Lebensregeln, die in der ersten Hälfte des 13. Jahrh. in deutsche Verse übertragen wurden. Der Verfasser ist nicht bekannt, der Name »Cato« beruht auf einer absichtlichen oder vermeinten Vermengung ...
Fig. 41. Münster zu Aachen. Centralbauten heissen diejenigen kirchlichen Monumente, die entweder kreisrunde oder polygone Anlage zeigen, oder deren Grundriss die Form eines gleichschenkligen, des griechischen, Kreuzes hat. Sie entstehen als älteste christliche Bauart gleichzeitig mit der Basilika . Schon die ...
Chiromantie , Wahrsagung aus den Linien der Hand , gehört mit der Astrologie und Alchemie zu jenen aus dem Altertum stammenden Lebenserscheinungen, welche zwar aus der Beobachtung der Natur entstanden, die natürliche Erkenntnis jedoch nicht rationell auszubilden vermochten, sondern in teils naiv ...
Chokolade wurde in Europa zuerst von den Spaniern getrunken und kam von Spanien nach Italien, 1663 nach Paris. Weigand weist das Wort auf deutschem Sprachgebiet zuerst im J. 1715 nach.
Chor , der gottesdienstliche Aufenthaltsort des Chores der Geistlichen, wovon er den Namen Chorus trägt, auch hoher Chor oder Presbyterium (Priesterraum), Sanctuarium , ist ursprünglich das regelmässig quadratische Altarhaus. Er liegt höher als das Schiff der Kirche, dehnt sich aber zuweilen westlich ...
Chorstühle. In den altchristlichen Basiliken pflegten die Geistlichen ihre Sitze in der Apsis einzunehmen, auf den steinernen, mit Polstern und Teppichen belegten Bänken, die sich zu beiden Seiten der bischöflichen Kathedra dem Chorrund anschlossen. Eigentliche. Chorstühle scheinen erst um die ...
Fig. 42. St. Christoph. Christophorus , heiliger, soll nach den alten Martyrologien zu Samos in Lycien gelebt, viele Heiden zum Christentume bekehrt und seine Heldenlaufbahn durch ein glorreiches Martyrium unter Kaiser Dagnus oder Decius besiegelt haben. Nach der späteren Legende gehörte ...
Fig. 43. Salvatorbild nach Urs Graf. Christusbilder. Die altchristliche Kunst begnügte sich, Christus durch Symbole (Monogramm, Fisch, Kreuz , Lamm) oder durch Allegorien (Orpheus, den guten Hirten) andeutend darzustellen. Im 3. Jahrh. erscheint auf Sarkophagen der sog. Katakombentypus: der Heiland in ...
Chronostichon , eine im Mittelalter oft angewandte Verhüllung der Jahreszahl in der Art, das die Jahreszahl in sämtlichen oder einer Zahl durch den Charakter der Schrift kenntlich gemachter Zahlbuchstaben verdeckt ist, deren Addition die Jahreszahl giebt. Die Inschrift auf einem Kelche ...
Fig. 44. Ciborium. Ciborium heisst sowohl der Altarbaldachin als das von ihm herabhängende Gefäss zur Aufbewahrung der Eucharistie; je nach seiner Form nannte man es Büchse (pyxis) , Taube (columba, peristerium) , Türmchen (turris, turricula) , Kapsel (capsa) , Speisegefäss (ciborium). Die allgemeinste Form ...
Cistercienser-Orden. Sein Stifter ist Robert , aus der Champagne, ein eifriger Cluniacenser Mönch. Nach mehreren vergeblichen Bemühungen, einige aus der klösterlichen Zucht gefallene Benediktinerklöster im Sinne einer strengen Ascese zu reformieren, und nachdem ihm die Ordnung der Einsiedler im Wald ...
Cithara ist bei den Lateinern des Mittelalters der übliche Name für Harfe .
Cluniacenser Kongregation heisst diejenige Abart des Benediktinerordens, die sich im 10. Jahrh. vom Kloster Clugny aus verbreitete. Der ältere Benediktinerorden war mit der Zeit zu einer Vereinigung von Mönchen geworden, die in geschlossenen Vereinigungen den christlichen Unterricht, die christliche Wissenschaft ...
Cölestinerorden ist gestiftet 1254 von Peter von Murrhone, nachmaligem Papst Cölestin V., der vor seiner Wahl Einsiedler auf dem Berg Murrhone in Apulien war. Die Ordensangehörigen befolgten die Regel des heil. Benedict, erhielten von ihrem Stifter bedeutende Vorrechte und verbreiteten ...
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»Was mich einigermaßen berechtigt, meine Erlebnisse mitzuteilen, ist der Umstand, daß ich mit vielen interessanten und hervorragenden Zeitgenossen zusammengetroffen und daß meine Anteilnahme an einer Bewegung, die sich allmählich zu historischer Tragweite herausgewachsen hat, mir manchen Einblick in das politische Getriebe unserer Zeit gewährte und daß ich im ganzen also wirklich Mitteilenswertes zu sagen habe.« B.v.S.
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