Tabernakel. Anfangs wurde die Eucharistie über dem Altare am Baldachin desselben aufgehängt; nachdem der Altarbaldachin weggefallen war, führte das Bedürfnis der Aufbewahrung des Ciboriums zur Errichtung besonderer stehender Gefässe, deren Namen Tabernakel (d.h. Häuschen), Sakramentshäuschen, Herrgottshäuschen, Gotteshüttchen, Fronwalme ist ...
Tagelieder , mhd tageliet, tagewîse , sind eine beliebte Gattung der höfischen Lyrik sowohl in der französischen als in der deutschen Litteratur. Sie bestehen aus einem an den Anbruch des Morgens, den Aufgang des Morgensternes anknüpfenden Gespräch zwischen dem Geliebten und der ...
Tagesbezeichnung. Die Tagesbezeichnung im Mittelalter ist eine fünffach verschiedene; die älteste ist: 1. Die altrömische Datierung nach Kalenden, (Anfang des Monats), Iden (Mitte des Monats) und Nonen (9. Tag vor den Iden, diesen und den Tag der Iden mitgerechnet); nur ...
Tageseinteilung. Der Tag des deutschen Mittelalters währte, gegenüber dem von Mitternacht zu Mitternacht gezählten römischen Tage, von Sonnenuntergang zu Sonnenuntergang. In der verschiedenen Einteilungsweise wirkten römische, germanische und spezifisch christliche Elemente zusammen. Römischen Ursprungs sind die populären Bezeichnungen media nox ...
Tannengesellschaft , aufrichtige , zu Strassburg, ist eine der zu Opitz Zeit nach italienischem Muster gestifteten Akademien ; ihr Stifter ist Esaias Römpler von Löwenhalt, das Jahr 1633; sie sollte deutsche Gesinnung fördern, der Muttersprache ihre Reinheit wiedergeben und die Rechtschreibung feststellen. Sie ...
Tannhäuser. Der historische Tannhäuser ist ein deutscher Minnesänger , der vermutlich zu dem bayerisch-österreichischen Geschlechte der freien Herren von Tannhusen gehörte und neben Nithart der beste Repräsentant der höfischen Dorfpoesie (siehe diesen Artikel) ist. Er kam weit in der Welt ...
Tanz war, je weiter zurück in das Altertum man ihn verfolgt, eine um so wichtigere geselligere Freude, eines der verbreitetsten Spiele des Leibes. Er wird ursprünglich von dem Gesange, dem Lied getragen und trat bei jeder festlichen Handlung, auch bei ...
Taschentücher kennt man bei uns seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wo sie von Italien her in Gebrauch kamen. Sie waren nicht mit Unrecht als ein Luxusartikel verschrien; denn nicht nur waren sie aus feinster Leinwand oder aus Kammertuch ...
Tassen von Ton und Metall sind aus der Bronzezeit noch erhalten. Als Tischgefässe zum täglichen Gebrauch sind die spätestens ins 13. Jahrhundert zurückzuführen und zwar sind sie meist aus Metall gemacht, mit zwei Henkeln und einer Untertasse versehen.
Taucher- und Schwimmapparate des Mittelalters findet man in mehreren Bilderhandschriften des 15. Jahrhunderts zahlreich dargestellt, ohne dass nähere Nachricht über die praktische Verwendung derselben vorhanden wäre. Abbildungen im Anzeiger f. Kunde des d. Altert. 1871. Sp. 257.
Taufgelöbnisse , d.h. kirchliche, dem Glaubensbekenntnisse vorangehende Formeln, welche die Abschwörung des Glaubens an heidnische Götter und Götzendienst enthalten, sind in der deutschen Sprache mehrere enthalten; dasjenige in sächsischer Sprache ist namentlich deshalb merkwürdig, weil darin die Namen der ...
Taufsteine. Während man in den ersten christlichen Jahrhunderten in jedem beliebigen Wasser taufte, kamen seit Konstantin eigene Taufhäuser, Baptisterien , in Gebrauch, die in der Nähe der bischöflichen Kirchen errichtet waren; denn in älterer Zeit hatten bloss die Bischöfe das Recht ...
Teller von Ton, Metall und Holz kommen auch bei den deutschen Völkern schon in ältester Zeit vor; doch wurden darin bloss die Speisen aufgetragen, worauf jeder Tischgenosse sein Stück auf eine Brodschnitte gelegt erhielt und mit dem Messerzerkleinerte. Erst im ...
Teppiche verwendete man im Mittelalter schon recht häufig zur Belegung der Fussböden und Gänge in Kirchen und Wohnhäusern, sowie auch als Vorhänge für Wände, Thür- und Fensteröffnungen. Von ganz besonders kostbaren Teppichen ist schon in der alten orientalischen Geschichte die ...
Terzine , die dreizeilige Strophe, in der Dante seine göttliche Komödie dichtete und deren äussere Zeilen mit einander reimen, während die Mittelzeile den Reim für die folgende Terzine anschlägt, wurde durch Paul Melissus 1572 zuerst, aber nur ganz vereinzelt, ins Deutsche ...
Teuerdank heisst ein allegorisches, höchst unbehilfliches Reimwerk Kaiser Maximilians, worin des Kaisers Jngendschicksale unter dem allgemeinen Bilde einer Brautfahrt des Teuerdank (Maximilian) nach Ehrenreich (Maria von Burgund), König Ruhmreichs (Karls des Kühnen) Tochter erzählt werden. Auf dieser Fahrt kommt der ...
Teufel. Es ist bloss die mittelalterliche, verkörperte Gestalt des Teufels, der Teufel des Volksglaubens, der unter die deutschen Altertümer gehört, und nicht der ältere Teufel der biblischen und kirchlichen Lehre. Nur das sei in bezug auf den letztern hier bemerkt ...
Tiara heisst die kronenartige Kopfbedeckung des Papstes. Anfänglich war sie glatt, ohne Kronrand, dann gestreift mit einem Stirnreif versehen, hoch, kegelförmig. Bonifacius VIII. (12941303) gab dem Stirnreif die Gestalt eines Kronreifes und setzte einen zweiten über denselben, ungefähr in ...
Tierbilder in symbolischer Bedeutung sind zuerst aus der antiken Welt in die christlichen Bildwerke hinübergenommen und hier zum teil christlich umgedeutet worden; dabei kommt in Betracht der Unterschied zwischen reinen und unreinen Tieren, als Symbole des Lichtes und der Finsternis ...
Tierfabel. Die Tierfabel, welche im Kleide einer scheinbar der Tierwelt entnommenen Szene eine für die Menschenwelt berechnete Lehre, eine Erfahrung oder Warnung enthält, stammt aus dem Orient; bei den Indiern ist sie vertreten durch die Pantschatantra und die aus dieser ...
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