H , der 8. Buchstabe des Alphabets, außerdem in den abendländischen Sprachen die Verbindung eines Hauchs mit einem Consonanten bezeichnend (ch im Deutschen , th im Engl.); als lat. Zahlzeichen = 200, in der Musik die 7. diatonische Klangstufe od. die 12. Saite ...
H. e. , lat. hoc est , das heißt.
H. m. , d.h. hujus mensis , lat., dieses Monats .
Haag , sʼGraavenhaag (frz. la Haye ), Stadt in Südholland, königl. niederl. Residenz, Sitz der Centralbehörden, Versammlungsort der niederl. Stände , 1 St. von der Nordsee , regelmäßig gebaut und schön, mit mehren Palästen, öffentl. Gebäuden, Sammlungen und dergl., 70000 E., die fast ...
Haager Gesellschaft , 1785 von Geistlichen gestifteter Verein zur schriftstellerischen Vertheidigung des Christenthums , speciell des calvinischen.
Haarbeutel , unter Ludwig XIV. Mode , bestand aus einem wattirten Beutel von schwarzem Taffet und sollte ursprünglich den zusammengelegten Zopf oder das Hinterhaar einer Beutelperücke aufnehmen.
Haare , dünne, harte, cylinderförmige, elastische, aus Horngewebe bestehende Fäden von verschiedener Farbe , Länge und Windung, die fast über die ganze Haut verbreitet sind. Man unterscheidet an ihnen den über die Haut hervorragenden Theil, den Haarschaft, und den in der Haut ...
Haargefäße, Haarröhren , s. Capillar , Capillarität .
Haarkies , Mineral, aus Nickel und Schwefel bestehend, Schwefel - Nickel ; findet sich zu Joachimsthal in Böhmen , zu Schutzbach am Westerwalde etc., in zarten haarförmigen Krystallen von messinggelber Farbe .
Haarseil (setaceum) , eine in der Wundarzneikunst gebrauchte Schnur aus Haar od. Garn, Seide etc., die mit einer eigenen Nadel unter die Haut eingeführt u. daselbst liegen gelassen wird, um ein künstliches Geschwür zu erregen, meist im Nacken , auf der Brust ...
Haarstrang , eigentlich Hardstrang, kahler bis 1000' hoher Bergrücken auf dem rechten Ruhrufer, zieht sich als Hellweg in wellenförmigen Hügeln an den Rhein .
Haarwurm , Peitschenwurm (Trichocephalus dispar) , Eingeweidewurm aus der Familie Rundwürmer, 2 bis 2 1 / 2 '' lang, fadenförmig, weißlich, sehr häufig im Dickdarme , hauptsächlich im Cöcum .
Haase , Heinr. Gottlob Friedr. Christian , ein tüchtiger Philolog, geb. 1808 zu Magdeburg , wurde 1840 außerordentlicher Prof., 1851 Prof. der Beredsamkeit u. Mitdirektor des philolog. Seminars zu Breslau . Gab Xenophons » De republica Lacedaemoniorum « (Berl. 1833), den Thukydides (Paris 1840), Vellejus Paterculus ...
Habaiinseln , Happigruppe, mittlere Gruppe der Freundschaftsinseln (s. d. A.). Die vornehmsten sind: Lefuga, wo der Häuptling des Tongaarchipels, seit 1847 der »König Georg «, residiert, ferner Annamoka, ausgezeichnet durch seine riesigen Bäume , die vulcanischen Inseln Tufoa und Koa.
Habakuk , Name des 8. unter den 12 kleinen Propheten , dessen Geburtsort und Lebensumstände unbekannt sind und dessen Weissagungen wahrscheinlich in das Jahr 606 v. Chr. fallen, wo Nabuchodonosor Juda zinsbar gemacht hatte. Die 3 Kapitel seiner durch hohen Gedankenschwung ausgezeichneten ...
Habe, fahrende ( Fahrniß , gereides Gut), alle beweglichen Sachen sammt Forderungen und Schulden ohne Hypothek ; liegende (Erbe, ungereides Gut), jeder Theil der Erdfläche u. was damit von Natur organisch oder durch Kunst dauernd verbunden ist, wie Bäume , Getreide am Halm , Häuser ...
Habeas tibi , lat., habe es; sei zufrieden; habeat sibi , dabei bleibtʼs!
Habeas-Corpus-Acte , von der lat. Eingangsformel: habeas corpus so genannt, in der engl. Gerichtssprache eigentlich ein Befehl, einen Gefangenen vor das zuständige Gericht zu stellen, kann von jedem Mitgliede der 3 obersten Gerichtshöfe ausgesprochen werden, weßhalb die H. ein ...
Habelschwerdt , preuß.-schles. Stadt an der Neiße mit 3500 E., Leine - und Tuchfabrikation.
Habeneck , Ant. François, Musiker, geb. 1781 zu Mezières , gebildet am Conservatoire in Paris, daselbst erster Kapellmeister, darauf Direktor der großen Oper , Prof. am Conservatoire und Generalinspektor der Studien; st. 1849.
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Nach dem Vorbild von Abraham von Franckenberg und Daniel Czepko schreibt Angelus Silesius seine berühmten Epigramme, die er unter dem Titel »Cherubinischer Wandersmann« zusammenfasst und 1657 veröffentlicht. Das Unsagbare, den mystischen Weg zu Gott, in Worte zu fassen, ist das Anliegen seiner antithetisch pointierten Alexandriner Dichtung. »Ich bin so groß als Gott, er ist als ich so klein. Er kann nicht über mich, ich unter ihm nicht sein.«
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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