Albert [4]

[268] Albert (spr. albǟr), 1) Alexandre Martin, genannt A., franz. Sozialist, geb. 27. April 1815 in Bury (Oise) als Sohn eines Bauern, gest. 29. Ma (1895 in Creil, war Mechaniker in Paris, wo er 1840 auch ein populäres Blatt: »L'Atelier«, gründete. Au der Februarrevolution 1848 nahm er eifrigen Anteil und ward als Vertreter des Arbeiterstand es zum Mitgliede der provisorischen Regierung ernannt, 4. März Präsident der Kommission für Errichtung von Nationalwerkstätten und im April in die Nationalversammlung gewählt. Wegen seiner Teilnahme am Attentat vom 15. Mai 1848 verhaftet, wurde er zu längerer Gefangenschaft verurteilt und geriet in Vergessenheit. Während der Belagerung von Paris 1870 war er Mitglied der Barrikadenkommission und von 1871–1894 Materialinspektor der Gasgesellschaft in Creil.

2) Eugen d', Pianist und Komponist, geb. 10. April 1864 in Glasgow als Sohn eines bei Altona gebornen Musikers französischer Abkunft und einer deutschen Mutter, erhielt den ersten Musikunterricht von seinem Vater, seine weitere Ausbildung aber durch Ernst Pauer u.a. in der National training school zu London und 1881 als Mendelssohnstipendiat durch Hanns Richter und Liszt. Noch in demselben Jahre begann A. seine pianistische Ruhmeslaufbahn, die ihn bald in die erste Reihe der lebenden Klavierspieler stellte. Durch zwei Konzerte und eine Suite für Klavier, eine Symphonie, eine Ouvertüre, ein Cellokonzert, ferner durch zwei Streichquartette, hübsche Lieder und die Opern »Der Rubin« (1893), »Gyismondi« (1895), »Gernot« (1897), »Die Abreise« (1898), »Kain« (1900) sowie durch das Chorwerk »Der Mensch und das Leben« machte er sich auch als Komponist einen Namen. A. war 1892–95 vermählt mit der Klavierspielerin Teresa Carreño (s. d.); 1890 vermählte er sich mit der Sängerin Hermine Fink. Seinen Wohnsitz hat er in Frankfurt a. M.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 268.
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