Barker

[383] Barker, 1) Robert, engl. Maler, geb. 1739 zu Kells in Irland, gest. 1806 in London, lebte als Porträtmaler in Dublin und Edinburg und nahm einen Teil letzterer Stadt in Zirkelform auf, wodurch er Erfinder des Panoramas ward.

2) Edmund Henry, Philolog, geb. 22. Dez. 1788 zu Hollym in Yorkshire, gest. 21. März 1839 in London, studierte in Cambridge unter Porson und lebte dann zu Deptford in Norfolk mit wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigt, zuletzt im tiefsten Elend. Ihm verdankt man vornehmlich die Londoner Ausgabe von Stephanus' »Thesaurus linguae graecae« (1815–1825, 8 Bde.), eine Ausgabe von Arkadios' Werk »De accentibus« (Leipz. 1820) sowie Schulausgaben von Xenophon, Demosthenes, CiceroDe senectute«), Tacitus (»Agricola«, »Germania«), Cäsar etc. mit englischen Noten.

3) Matthew Henry, engl. Seeromanschreiber, bekannt unter dem Namen »The old sailor«, geb. 1790 in Deptford, gest. 29. Juni 1846 in London, ging in seinem 16. Jahr zur See, trat dann in den königlichen Seedienst und kommandierte bereits 1813 den Kriegsschoner True Briton. Nach Beendigung des Krieges ging er nach Demerara in Guayana, wo ei die »Demerara Gazette« herausgab. Nach London zurückgekehrt, schrieb er 1823 die Erzählung »Greenwich pensioners«, die in der »Literary Gazette« erschien und großen Beifall fand. 1828 redigierte er den »Nottingham Mercury« im whiggistischen Sinn und veröffentlichte zugleich eine Reihe Seemannsgeschichten in verschiedenen Zeitschriften und Taschenbüchern, wie: »Land and sea tales«, »Tough yarns«, »The jolly boat«, »The life of Nelson«, »Nights at sea« u. v. a., bald unterzeichnet Father Ambrose, bald The wanderer, meist The old sailor. Außerdem erschienen selbständig: »The naval club, or remini-cences of service« (Lond. 1842, 3 Bde.), »The victory, or the wardroom mess« (das. 1844, 3 Bde.) und »Topsail-sheet-blocks« (1859, 3 Bde.; neue Ausg. in 1 Bd. 1889).

4) Thomas Jones, engl. Maler, geb. 1815 in Bath, gest. 27. März 1882 in London, Sohn des Genremalers Thomas B. (1769–1847), erhielt von seinem Vater den ersten Unterricht, bis er 1835 nach Paris ging, wo er Schüler von Horace Vernet wurde. 1845 nach England zurückgekehrt, stellte er zunächst einige Porträte in der Akademie aus. Von 1849–60 malte er Kriegsszenen und Pferdebilder, unter andern die Begegnung Wellingtons und Blüchers bei Belle-Alliance, Napoleon nach der Schlacht bei Bassano, Wellingtons Übergang über die Pyrenäen, Wellingtons Einnahme von Pamplona, die verbündeten Generale vor Sebastopol, eine Episode aus der Schlacht bei Balaklawa und das Pferderennen auf dem Korso in Rom. 1870/71 wohnte er dem deutsch-französischen [383] Kriege bei. Nach seinen Beobachtungen malte er aus diesem: den Angriff preußischer Kürassiere auf Chasseurs d'Afrique bei Vionville, Napoleon nach der Schlacht bei Sedan, herrenlose Pferde bei Sedan zwischen den Leichen ihrer Reiter, die Barmherzige Schwester auf dem Schlachtfeld.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 383-384.
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